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1. Handbuch der Vaterlandskunde - S. 436

1858 - Stuttgart : Schweizerbart
436 eine Regelmäßigkeit, daß alle Erhebungen südwärts auffallend steil abfatten, während sie nach Norden hin sich sanft verflachen. Auch dieses südliche Gebiet Oberschwabens ist außerordentlich reich an Wasser. Neben einer beträchtlichen Anzahl von Quellen, Bächen und Flüssen sind es aber hier hauptsächlich die zahllosen Seen und Weiher, welche unsere Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Zwar treffen wir solche Seen auch schon in der Donauzone unseres Landstrichs, allein sie bilden dort nur vereinzelte Erscheinungen, wäh- rend sie im südlicken Theile Oberschwabens ein charakteristisches Merkmal abgeben. Diese Wassersammlungen sind völlig regellos vertheilt, theils in den kleinen Ebenen, theils in den Vertiefungen und Einsenkungen zwischen den Hügelzügeu und Hügelgruppen, theils auch in eigentlichen Trockenthäleru. Ihre Größe steigt bis aus 200 Morgen und darüber. Ihrer Form nach sind diese Seen häu- figer rundlich, als länglich, und was ihre Tiefe betrifft, so liegt ihr schlammiger Grund nur selten über 30 Fuß unter der Fläche ihres Wasserspiegels. Viele haben keinen sichtbaren Abfluß, aus andern dagegen entspringen Bäche und Flüsse. Diese Seen verleihen der ganzen Landschaft einen eigenthüm- lichen Reiz, sofern sie die ermüdende Einförmigkeit der weiten Korn- felder und der finstern Nadelwaldungen und der weit ausgedehnten, traurigen Riedflächen auf eine angenehme Weise unterbrechen. Wie das Rißthal unter den Flußthälern des Donaugebiets das bedeutendste ist, so ist das mit ihm in gleicher Richtung lie- gende Schussenthal das Hauptthal der südlichen Zone. Fast sämmtliche Quellen der Schüssen liegen auf der gemeinsamen Was- serscheide beider Zonen, und zwar entspringen sie beinahe alle in den- selben Flächen und Thälern, aus welchen auch die Bäche der Donau- seite nach Norden ziehen. Daß bei der vorerwähnten unregelmäßigen Bildung der Ober- fläche in der Richtung der südlichen Flüsse nicht dieselbe Regelmäßig- keit wie bei den nordwärts strömenden Gewässern stattfiuden kann, läßt sich kaum anders erwarten, und so muß z. B. die Schüssen ihre Quellflüsse in einem weiten Umkreis aus allen Richtungen zu- sammensuchen. Namentlich in ihren Anfängen müssen die Bäche auf den zerstückten Rücken oft große Umwege und die sonderbarsten Wen- dungen machen, bis sie endlich zwischen den Landrücken ein regel- mäßiges, meist enges Thälchen erreicht haben, in welchem sie dann
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