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1. Handbuch der Vaterlandskunde - S. 445

1858 - Stuttgart : Schweizerbart
445 sich verliert. Von hier, der Rheinmündung, an westwärts bespülen die Wellen des Sees unmittelbar den Fuß der Schweizer-Alpenberge, die sich gegen Constan; hin in ein allmählig sich abdachendes Gefilde mit üppiger Vegetation erniedrigen. Im nordwestlichen Theil des Sees endlich treten die Wellenlinien der Waldhöhen bis an den Rand des Sees heran und bilden im Ueberlinger See und auch im Zeller Becken theilweise steile, vielfach mit Reben bepflanzte Gestade, theilweise auch sumpfige Riede. Die Hauptausdehnung des Sees erstreckt sich in ziemlich gerader Linie von Südost nach Nordwest. An seinem westlichen Ende theilt er sich in zwei Arme, den schmalen, geraduferigen Ueberlinger see mit der wun- derlieblichen Insel Mainau und in das weitere, dreieckige Becken des Un terse es oder Zellersees mit der herrlichen Insel Reichenau. Der Untersee ist von dem eigentlichen See, dem Obersee, auf eine halbe Stunde lang getrennt, und steht mit demselben nur durch den Rhein in Verbindung. Die Länge des Obersees von Bregenz bis zu der Spitze der Landzunge zwischen dem Ueberlinger- und dem Zellersee beträgt 12 Stun- den; von Bregenz bis zum Ende des Ueberlingersees an der Mündung der Stockach 171/2 Stunden; von Bregenz bis Constanz n Stunden; von Bre- genz bis zum Ende des Zeller Sees, an der Mündung der Högäuer Aach, 18 Stunden. Seine größte Breite hat der See längs der württembergi- schen Grenze hin, wo dieselbe zwischen Friedrichshafen und Rorschach 5 Stunden, zwischen der Mündung der Schüssen und Arbon 4 Stunden beträgt. Der ganze Umfang des Sees mit allen Hauptkrümmungen be- trägt c. 52 Stunden, wovon auf den württembergischen Antheil, gerade um die Mitte des nördlichen Gestades, 5 Stunoen, und mit Einschluß der Krümmungen über 6 Stunden kommen. Der Flächenraum des Sees beträgt 972 Quadratmeilen. Entsprechend der Beschaffenheit der Ufer nimmt die Tiefe des Sees bald mehr, bald weniger schnell zu. Auf der württembergischen Grenz- strecke kann man an verschiedenen Stellen ziemlich weit in den See hinein- gchen; an andern Orten dagegen fällt das Gestade so steil ab, daß der See z. B. in Mörsburg unmittelbar an dem Felsenufer eine Tiefe von über 120 Fuß hat. Seine größte Tiefe, zwischen Constanz und Lindau, beträgt 964 Fuß, zwischen Friedrichshafen und Rorschach 829 Fuß, so daß also - da die Meereshöhe des Seespiegels 1212 pariser Fuß beträgt — der Grund des Seekeffels stellenweise tiefer liegt, als die tiefst gelegenen Gegenden des württembergischen Unterlands. Im Ganzen ergießen sich in den Bodensee - außer dem Rhein — 12 größere und gegen 5o kleinere Flüßchen, welche nach dem Schmelzen des Schnees seinen Wasserspiegel oft schnell und bedeutend, selbst bis um 12 Fuß, erhöhen. Seinen höchsten Stand erhält der See auf diese Weise in der Regel in der ersten Hälfte des Juli, während sein tiefster Wasser- stand in die erste Hälfte des Februar fällt. Das Wasser des Sees, ungemein klar und hell, ist von bläulich-grüner Farbe uizd von gutem Geschmack. Nur sehr selten überfriert der See
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