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1. Handbuch der Vaterlandskunde - S. 527

1858 - Stuttgart : Schweizerbart
527 in Berlin ein. Zur Theitnahme an diesem Kriege hatte Napoleon auch die Fürsten des Rheinbundes aufgeboten und Württemberg hatte 12,000 Mann zu stellen gehabt. Mit dem bayerischen Cvntingent vereint hatten die württembergischen Truppen Schlesien zu besehen und zu erobern. In raschem Laufe wurde eine Festung nach der andern genommen, so Glogau, Breslau, Schweidnitz, Neiße, Glatz rc. Der Friede zu Tilsit am 8. Juli 1808 nach den blutigen Schlachten von Eylau und Friedland kostete Preußen die Hälfte seiner Besitzungen. Die württembergischen Truppen kehrten in ihre Heimath zurück, freudig empfangen von König und Vaterland. Aber der Jubel war getrübt durch den Gedanken, daß der im un- gerechten Kampfe errungene Sieg über ein Brudervolk am Ende doch nur dazu diene, die Herrschaft der Fremden im deutschen Lande mehr und mehr zu begründen und zu befestigen, und das Demüthi- gende und Gefahrvolle dieser Stellung mochte keiner der Fürsten tiefer empfinden, als Friedrich. Aber was konnte er thun? Der Uebermacht entgegentreten? Wer hätte ihn schützen mögen? Wollte er aber erhalten, was er ererbt und was er erworben, so konnte dies nur dadurch geschehen, daß er sich enge und enger an jene Gewalt anschlvß. Sv geschah es denn auch, daß Friedrich seine Einwilligung gab zur Vermählung seiner einzigen Tochter, der Prinzessin Katharina, mit Napoleons Bruder, dem König Jerome von Westphalen 1808. Das Jahr 1809 führte abermals ein württembergisches Corps von 13,000 Mann zu den französischen Truppen, welche den Kampf gegen Oesterreich aufs Neue ausgenommen hatten. Bei Abensberg vereinigte es sich am Ii. April mit denselben und an die Württem- berger gewendet, sprach hier Napoleon: „Euer Souverän hatte früher kaum eine Handvoll Truppen, die blos als ein Cvntingent gelten konnten; jetzt aber, nachdem ich seine Staaten vergrößert habe, er- scheint er als europäische Macht. Zeiget euch würdig, au der Seite der großen Armee zu fechten und verdienet das Vertrauen, das ich in euch sehe. Ich befinde mich allein in eurer Mitte und habe nicht einen einzigen Franzosen in meiner Nähe. Dies ist für ench eine Ehre ohne Beispiel!" Und diese Worte waren nicht zu tauben Ohren gesprochen, denn. General Vandamme mußte später bezeugen, »daß die württem- bergischen Truppeit mit eitler Tapferkeit und einer
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