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1. Handbuch der Vaterlandskunde - S. 528

1858 - Stuttgart : Schweizerbart
528 Ausdauer gefochten haben, wie nur die besten franzö- si scheu Truppen zu fechten pflegen". Am 13. Mai war das französische Hauptquartier schon in Wien und in der Schlacht bei Wagram am 5. und 6. Juli erlosch der letzte Hoffnungsstcrn Oesterreichs. Ein Waffenstillstand machte dem Kampfe ein Ende. Aber noch immer war die Ruhe nicht hergestellt. Wie bemerkt, waren die Güter des Dentschritter-Ordens, vornemlich das Fürsten- thum Mergentheim, dem König Friedrich von Württemberg zugetheilt worden. Die Bewohner aber des Fürstenthums hingen mit Liebe an ihrer bisherigen Herrschaft, und wie schonend und mild auch der Württembergische Bevollmächtigte, Freiherr von Mauel er, ver- fuhr, um den unerwarteten Regentschaftswechsel erträglich zu machen, so sahen sie eben doch mit sträubendem Herzen das ruhige Glück, das sie so lange unter dem väterlichen Regimeute des Ordens genossen hatten, untergehen, und die geforderte neue Huldigung verletzte um so mehr ihr Rechtsgefühl, als sie nicht begreifen konnten, wie sie dem neuen Herrn Treue geloben könnten, ohne erst von ihrem bis- herigen Herrn ihres Eides entbunden zu sein. Um kurz zu sein: es brach ein Aufruhr aus, der erst durch Truppeugewalt gedämpft werden konnte, nachdem über 30 Personen im Tumult gefallen und eine weitere Anzahl durch Heukershaud umgekommen waren. Dem Waffenstillstand nach der Schlacht bei Wagram folgte am 14. Oktober der Friede zu Wien. Er brachte den Fürsten des Rheinbundes neue Vortheile. Deren Dienste zu lohnen hatte Napoleon die Könige von Westphalen, Sachsen, Württemberg und Bayern und andere Fürsten zu sich nach Paris eingeladen, und bei dieser Gelegenheit, am 24. April 1810, erhielt Württemberg durch die Gebiete der Reichsstädte Tettnang, Buchhorn, Wangen, Ravens- burg, Leutkirch, Gcißlingeu, Crailsheim, Ulm; desgleichen das Für- stenthum Hohenlohe - Kirchberg rc.: gegen einige Abtretungen eine Gebietserweiterung mit 110,000 Einwohnern, so daß nun das Land, das sieben Jahre früher nur 650,000 Seelen zählte, jetzt eine Be- völkerung von fast 1'400,000 Einwohner hatte. Wohl war der Besitz all' dieser Erwerbungen noch unsicher; neue Ereignisse konnten Alles wieder anders gestalten; allein das konnte einen Fürsten von Friedrichs unerschöpflicher Kraft und seinem unbeugsamen Willen keinen Augenblick schwankend machen, vielmehr j.
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