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1. Geschichts-Bilder - S. 61

1865 - Langensalza : Greßler
61 vom Gotte Mars, die verstoßene Bruderstochter Zwillingsknaben, Rom ulu s und Re mus. Hierüber erschrak Amulius. Er be- schloß, die beiden Knaben tobten zu lassen. Sie wurden nun in einem Kästchen in den Tiber gesetzt. Zum Glück für die Kinder blieb das Kästchen am Ufer hängen, und hier, so geht die Sage, hat sie eine Wölfin ernährt, bis sie der Oberhirt .des Amulius, Faustulus, fand und sie seiner Frau brachte. Hier wurden sie von den guten Leuten groß gezogen und zeichneten sich bald vor allen andern Hirten aus, mit denen sie auf den Hügeln an dem Tiber die Heerden weideten. Vor Kampflust überfielen sie die Hirten des Numitor. Bei dieser Fehde wurde Remus gefangen genommen und vor Numitor gebracht. Diesem fiel die edle Haltung des Jüng- lings auf und er forschte nach dessen Herkunft. Da begab sich Faustulus mit seinem Pflegesohn Romulus auch nach Alba longa und entdeckte dem Numitor Alles. Mit Freuden erkannte dieser seine Enkel und offenbarte ihnen, was Amulius Hebels gethan. Die beiden rüstigen Enkel ließen sich vom Numitor leicht überreden. Sie gingen mit ihren Freunden auf den Amulius los, erschlugen ihn und setzten den Großvater auf den Thron. Erkenntlich gegen diese Wohlthat, erlaubte Numitor seinen Enkeln, an dem Orte, wo sie als Hirten gelebt hatten, eine Stadt zu bauen. Romulus und Remus, in Verbindung mit ihren Freunden, leg- ten nun an dem heiligen Tiberstrome, oben auf dem palatinischen Hügel, im Jahre 754 vor Ehr. den Grund zu der Stadt, aus welcher nachher das so mächtige und blühende Rom wurde. Die Gründung der Stadt geschah dadurch, daß Romulus mit einem von zwei weißen Rindern gezogenen Pfluge um den palatinischen Berg im Viereck eine Furche zog. Neben dieser Furche ließ er rings herum einen Erdwall aufwerfen. An der Stelle, wo später ein Thor sein sollte, ward der Pflug aufgehoben. In den innern Raum aber wurden kleine Lehmhütten gebaut, die mit Schilf und Stroh kümmer- lich bedeckt waren. Als der Bau vollendet war, entstand unter den Brüdern ein Streit, welcher von ihnen der neugegründeten Stadt den Namen geben und als König über sie herrschen sollte. Auf Anrathen ihres Großvaters Numitor beschlossen sie, die Götter zu Schieds- richtern zu nehmen. Derjenige sollte der Stadt nicht nur den Namen geben, sondern sie auch beherrschen, welcher zuerst glückliche Anzeigen durch die Schicksalsvögel erhalten würde. Dem Remus erschienen zuerst sechs Geier, und kaum hatte er frohlockend die glückliche Erscheinung dem Romulus gemeldet, als diesem unter Donner und Blitz zwölf Geier erschienen. Darüber entstand ein neuer Streit. Remus behauptete, er müsse doch wohl König sein, weil ihm ja zuerst sechs Geier erschienen wären; Ro- mulus aber berief sich auf seine doppelte Anzahl. Doch Remus
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