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1. Geschichts-Bilder - S. 77

1865 - Langensalza : Greßler
77 durch das Volk und später durch die Kaiser ausgebildeten und bis auf uns erhaltenen römischen Rechts wurden. Nachdem die Verfasser der zwölf Tafeln sich ihres Auftrags entledigt hatten, strebten sie nach Verlängerung ihrer Gewalt; auch bedienten sie sich derselben auf willkürliche Weise, ja, Appius K lau diu s schien es darauf angelegt zu ha^en, sich die Alleinherrschaft zu erringen. Ein solches Gebühren erregte den allgemeinen Unwillen des Volkes; doch geschah Nichts. Endlich aber führte der Frevel- muth des Appius eine Empörung herbei. Er hatte nämlich die schöne Virginia, die Tochter des Virginias gesehen und strebte nach ihrem Besitz. Als Appius sah, daß er das Mädchen durch Versprechungen nicht gewinnen könnte, gab er vor, sie sei die Tochter einer Sklavin, und als solche stände es dem rechtmäßigen Herrn frei, sie zurückzufordern. Durch diesen Ausspruch hätte Appius seinen Zweck erreicht; aber der unglückliche Vater vereitelte den Plan des Tyrannen. Unter dem Vorwände, von seiner Tochter Abschied zu nehmen, ergriff er ein Messer und stieß es ihr in die Brust. Mit dem blutigen Messer eilte er durch die Haufen des Volkes und rief Götter und Menschen um Rache an. Das ganze Volk gerieth in Aufruhr. Appius wurde ergriffen und in's Ge- fängniß geworfen, wo er sich selbst entleibte (448); seine Genossen flohen aus Rom, die Gesetze dagegen blieben in Kraft, um anzudeuten, daß an dem verdienstlichen Werke die Verbrechen seiner Urheber keinen Antheil hätten. So nahm die Regierung der zehn Männer im dritten Jahre ein Ende und die Konsuln und Tribunen traten wieder in ihr Amt ein. Fortsetzung des Streites rm Innern. Krieg mit Beji. Die Gallier in Rom. Gleichstellung der Patrizier und Plebejer.*) (447—300 v. Chr.) Ein großer Schritt zur Gleichstellung der Patrizier und Plebejer geschah im folgenden Jahre, als der Vorschlag des Tribuns Canu- lejus, die Ehe zwischen beiden Ständen zu gestatten, angenommen wurde. Ein zweiter Vorschlag des Tribuns, daß die Konsuln auch aus den Plebejern sollten gewählt werden dürfen, führte zur einst- weiligen Aufhebung des Konsulats, indem die Patrizier, die auch hier eine Niederlage voraussahen, wenigstens den Schein retten lvollten. Deshalb wurden auf ihren Vorschlag die Konsuln durch Kriegstribunen ersetzt, zu denen auch Plebejer gewählt werden konnten. Die Amtsgewalt dieser Tribunen kam den konsularischen ziemlich gleich, nur wurde davon die Würde der Censoren ge- trennt, d. h. derjenigen Beamten, die das Steuerwesen besorgten *) Rach Fr. Sieger und A.
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