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1. Geschichts-Bilder - S. 320

1865 - Langensalza : Greßler
320 die Schweden Sachsen; sie waren 43,000 Mann stark, gut gekleidet, gut disciplinirt, und bereichert mit den erhobenen Kriegssteuern. Einen Feind hatte nun Karl noch, den Czar Peter. Gegen ihn machte er sich ans uitb beschloß, ihm in Moskau einen Besuch zu machen. Peter hatte indessen, während Karl in Polen und Sachsen herumgezogen war, von den Ländern am finnischen Meerbusen Besitz genommen. Es war längst sein sehnlicher Wunsch gewesen, einen Punkt an diesem Meere zu haben, um auf der Ostsee seine Flotten schwimmen zu sehen. Kaum war daher die schwedische Armee bei ihm vorbeigefluthet, so machte er sich gleich darüber her, oben in Jngermannland an der Newamündung den Grund zu St. Peters- burg zu legen. Mitten im Winter zog Karl unter den unsäglichsten Beschwer- den durch Polen und Lithauen, Länder, durch die man selbst im Sommer ungern reist. Als er aber durch die Gegend von Smo- lensk gekommen war, änderte er, auf die Vorschläge des Kosaken- Hetmanns Mazeppa, seinen Plan, und marschirte nach der Ukraine, in der Hoffnung, daß die dänischen Kosaken, welche damals im Kriege mit dem Czar waren, sich mit seiner Armee verbinden würden. Wirklich schlossen sich auch einige Bewohner des Landes an ihn an; aber Mazeppa wollte oder konnte die Hülfe nicht verschaffen, die er versprochen hatte. Die beschwerlichen Märsche, der Mangel an Lebensmitteln und die beständigen Angriffe des Feindes ermü- deten die Soldateil und rieben eine große Menge auf. Der Ge- neral Löwenhanpt, welcher Verstärkungen und Lebensmittel aus Lief- land herbeiführen sollte, langte nur mit wenigen durch den Marscb und beständige Gefechte mit den Russen erschöpften Schweden an. Man war bis Pultawa gekommen, und dieser Ort sollte angegriffen werden, als Peter sich mit 70,000 Mann entgegenstellte. Karl wollte seinen Feind voll weitem besichtigen, ward aber bei dieser Gelegen- heit gefährlich am Schenkel verwundet. Jndeß rückten die Russen heran, und der König beschloß, ihnen die Schlacht anzubieten. Am 8. Juli 1709 ward seile berühmte Schlacht geliefert. Karl wohnte derselben ans einer Tragbahre bei; aber der Mangel seiner persönlichen, die Soldaten ermunternden Gegenwart, auf den jedes- mal bedrängten Punkten, linb^ noch mehr der Mangel an Ueber- einstimmung zwischen deil beiden Oberbefehlshabern ward Ursache, daß die Schweden ilicht in dem Maße wie sonst ihreil Mnth und ihre Kriegskunst entwickelten, die ihnen so oft den Sieg verschafft hatten. Sie mußten der Uebermacht weichen, ihre Reiheil lös'ten sich auf, und der Feiild trug eineil vollständigen Sieg davon. Karl, der seit 10 Jahren das Glück an seinen Wageil gefesselt hatte, sah seine Generale und die Blüthe seines Heeres in die Gewalt jener bei Narva so leicht besiegteil Russen fallen. Er selbst entfloh mit
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