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1. Uebersicht der Weltgeschichte in synchronistischen Tabellen - S. 3

1859 - Breslau : Kern
^er geschichtliche Unterricht erfordert, wenn er erfolgreich sein soll, nicht blos eines lebendigen Vortrages der Thatsachen nach Personen, Zeit und Ort, wie nach Ursachen, Veranlassungen und Folgen, sondern auch guter Lehrbücher zur Wiederholung des Gehörten. Als ein vorzügliches Hilfsmittel zur festen Einprägung der geschichtlichen Data haben sich die Tabellen erwiesen. Nun wäre allerdings zu wünschen, wenn die Schüler sich die Tabellen selbst anlegten, allein der dazu nöthige Aufwand an Zeit und die den Schülern fehlende Uebung in deren Entwurf lassen es gerathen erscheinen, daß ihnen fertige Tabellen in die Hand gegeben werden. Der äußern Form nach unterscheidet man chronologische und synchronistische Tabellen. Jene reihen die Thatsachen im Allgemeinen nach der Zeitfolge an einander, diese stellen das geschichtliche Material nach der Gleichzeitigkeit neben einander. Beide Formen haben ihr Für und Wider, doch scheint der letzteren die Uebersichtlichkeit und die größere Reichhaltigkeit der Angaben zur Seite zu stehen; ja sie führt nur allzuleicht in den Fehler des Allzuviel-Gebens. Zur Entscheidung der Frage, ob in diesen Tabellen das Allzuviel vermieden, also das richtige Maaß eingehalten worden ist, wird die Feststellung des Zweckes derselben den Maaß- stab abgeben. Derselbe geht nun dahin, den Schülern vom Beginn des Geschichts-Unterrichts bis zu deren vollständiger Ausbildung auf höheren Schulen zu genügen. Dies zu erreichen ist nicht blos möglich, sondern es findet bei andern Schulbüchern thatsächlich statt. Man giebt ja den Schülern z. B. eine Grammatik, welche für die ganze Schulzeit ausreichend sein soll, ohne Weiteres in die Hand und überläßt dem Lehrer die Auswahl dessen, was gelernt, und was vorläufig noch übergangen werden soll, wie ja überhaupt jedes Lehrbuch erst durch die Vermittelung des Lehrers seine Brauchbarkeit erhält. Eine besondere Aufmerksamkeit ist der Culturgeschichte zugewendet worden. Die Angaben in derselben sollen Veranlassung geben, auf das innere Leben der Völker, auf den Geist des Zeitalters hinzulenken, eine Richtung im geschichtlichen Unterrichte, die gegen diejenige, welche sich auf die Facta bezieht, noch immer und mit so großem Unrechte vernachläßigt wird. Denn gerade erst die Einsicht in die inneren Zustände der Völker nach Character, Sitte, Bildung, Gesetzen u. s. w. bewirkt ein richtiges Verständniß der Thatsachen an sich, wie deren Noth- wendigkeit, Wichtigkeit, Folgen und Tragweite. . •
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