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1. Auszug aus dem Lehrbuche der Weltgeschichte für Schulen - S. 200

1882 - Münster : Coppenrath
200 nur wenig. Mancher Adelige konnte nicht einmal seinen Namen schreiben. Dagegen lernte er von Jugend auf ein wildes Ro tummeln und Lanze und Schwert mit Gewandtheit führen. Von ihrem Reiterdienste bekamen die Vornehmen den Namen Ritter. Mit der Zeit bildeten sie einen besonderen Stand, dessen Blte in die Zeit der Kreuzzge fllt. Religion, Ehre, Tapferkeit und Hochachtung gegen die Frauen waren die vier Haupttugenden der Mitglieder. Die Aufnahme der Mitglieder erforderte eine viel-jhrige Vorbereitung und war mit groen kirchlichen Feierlich-ketten verbunden. Schon im siebenten Jahre ward der Knabe von adeliger Herkunft in das Schlo eines anderen Ritters ge-bracht. Hier wartete er als Bube oder Page bei der Tafel auf, hielt seinem Herrn beim Aussteigen den Bgel und bte sich im Fechten, Schieen und Rettert, um seinen kleinen Krper gewandt und stark zu machen. Im vierzehnten Jahre ward er durch die Umgrtung eines Schwertes wehrhaft. Nun hie er Knappe (Knabe) oder Junker. Von nun an begleitete er seinen Herrn zu jeder Stunde und zu jedem Geschfte, zu der Lust der Jagd, der Feste und Wassenspiele, so wie in den Ernst der Schlachten. Treue Anhnglichkeit an seinen Herrn war die erste Pflicht. Hatte der Knappe unter diesen ritterlichen bungen das einundzwanzigste Jahr erreicht, so konnte er zum Ritter geschlagen werden. Zu dieser wichtigen Handlung mute er sich durch Fasten und Beteu und durch den Empfang der heiligen Sakramente vorbereiten. Man fhrte ihn zum Altare und lie ihn schwren: die Wahr-heit zu reden, das Recht zu behaupten, die Religion und ihre Diener, so wie Witwen und Waisen zu beschirmen und keinen Schimpf gegen Edelfrauen zu dulden. Nachdem er dann aus der Hand eines Ritters oder einer Edelfrau Sporen, Handschuh und Panzer erhalten hatte, knieete er vor einem Ritter nieder, der ihn dreimal mit flacher Klinge sanft auf Hals und Schulter schlug. Das war der Ritterschlag. Nun schmckte man den jungen Ritter auch mit Helm, Schild und Lanze, und fhrte ihm ein Streitro vor, auf welches er sich sogleich schwang und dasselbe durch die frohlockende Menge der Zuschauer tummelte. Glnzende Feste beschlossen die Feier des Tages. Von nun an durste er eine erhebliche Beleidigung nicht ungercht lassen. Selbst der Zweikamps
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