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1. Auszug aus dem Lehrbuche der Weltgeschichte für Schulen - S. 277

1882 - Münster : Coppenrath
277 Karl V. und Moritz von Sachsen. Nun stand die Macht des Kaisers auf der hchsten Spitze, und in ngstlicher Spannung erwarteten die Protestanten ihr Schicksal. Aber auch jetzt lie der Kaiser Milde walten und hoffte noch immer, durch friedlichen Vergleich die Religionsstreitigkeiten beizulegen. Er hielt 1547 einen Reichstag zu Augsburg und hatte die Freude, alle Kurfrsten anwesend zu finden. Mehre zeigten sich sogar bereit, das Konzilium von Trient anzuerkennen, wenn auch ihre Partei dort gehrt wrde. Weil sich aber dasselbe in die Lnge zog, so machte er den Vorschlag, da beide Parteien einige ge-lehrte und rechtschaffene Männer aus ihrer Mitte whlten, die Zur Erhaltung der Ruhe und Einigkeit im Reiche eine einstwei-lige Glaubeusrichtschuur (das Interim genannt, weil es nur einstweilen, bis zur Entscheidung des Konziliums, gelten sollte) entwerfen mchten. Die Absicht des Kaisers war wohlwollend und edel; deshalb gaben auch alle ihre Beistimmuug; und als der Aussatz vorgelesen wurde, wandte keiner etwas dagegen ein. Mit herzlicher Freude retfete nun der Kaiser von Augsburg ab. Aber bei der Einfhrung des Interims selbst erhob sich ein groer Wider-stand. Magdeburg insbesondere, die einzige Stadt des schmal-kaldischeu Bundes, die sich mit dem Kaiser noch nicht ausgeshnt hatte, fuhr mit wtenden Schmhungen gegen das Interim und dessen Verfasser los und verhhnte selbst den Kaiser in Bildern und Liedern. Da sprach er die Reichsacht der sie aus und schickte den Kurfrsten Moritz mit einem Heere ab, sie zu vollziehen. Allein in der Seele des neuen Kurfrsten waren auch neue Plane reif geworden. Er wurde ein Verrter an dem Kaiser, seinem Freunde und Wohlthter, und traf heimlich die ntigen Vorkehrungen, ihn zu strzen. Whrend der Belagerung Magdeburgs, die Moritz hchst nachlssig betrieb, schlo er, in Verbindung mit dem Landgrasen Wilhelm von Hessen, dem ltesten Sohne des gesan-genen Philipp, und mit dem Markgrafen Johann Albrecht von Brandenburg ein geheimes Bndnis mit Heinrich Ii., dem Könige von Frankreich, der mit dem Throne auch den Ha seines Vaters, Franz I., gegen den Kaiser geerbt hatte. Zur Befestigung dieses Bndnisses trat Moritz sogar die deutschen Reichsstdte Metz, Toul und Verduu att Frankreich a, als wenn sie sein Eigentum
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