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1. Die Geschichte des deutschen Volkes - S. 41

1845 - Berlin : Klemann
Untergang des ostgothischen Reiches (— 555). 41 dem Schilde auf, brach dann plötzlich hervor und erschlug, wen er irgend erreichen konnte. Wenn sein Schild von feindlichen Eisen starrte, gab ihm sein Waffenträger einen frischen, und frisch kämpfte er fort. Endlich traf beim Schildwechseln ein Speer seine ungeschützte Brust; da sank der Held zu Boden und verschied. Die Gothen ließen jedoch von der Schlacht nicht ab, bis die Nacht hereinbrach, und kämpften am andern Tage wieder bis in die sinkende Nacht. Dann entboten sie dem feindlichen Feldherrn dies Wort: „Wir sehen's ein, daß Gott wider uns ist und unsre Kraft zerbricht. Drum wollen wir aufhören zu kämpfen, aber deinem Kaiser wollen wir drum nicht gehorchen, sondern frei hinziehn zu deutschen Landsleuten und fern von Italien nach unserm eignen Gesetz leben." Dies bewilligte ihnen der Feind, der die Äüuth scheute, welche Verzweiflung der Kraft des Un- glücklichen zulegt. Und die Gothen zogen hinauf an den Po; dort aber kamen ihnen die Alemannen zu Hilfe, die über die Alpen ins Land her- eingedrungen waren; mit denselben vereinigt, faßten sie wieder frischen Hoff- nungsmuth, und jene versuchten den Kampf gegen die Sieger, doch durch eine Seuche und in offner Schlacht wurden sie aufgerieben. Die letzten Reste der Gothen, die sich noch immer wehrten, wo sie konnten, erlagen endlich der Uebermacht und wurden nach Konstantinopel geführt. Ein sol- ches Ende nahm dies tapfre Volk, nach einem zwanzigjährigen Kriege, im Jahre 555. Der morgenländische Kaiser setzte hierauf den Narses als Statthalter über Italien. 13. Grauelthaten ohne Namen. Schwarze Verbrechen verbirgt dies Haus. Schiller. Als König Chlodwig gestorben war, hatten seine vier Söhne — nach dem Willen des Vaters — das Frankenreich unter sich getheilt; Tbeodo- rich, der älteste von ihnen, erhielt die Herrschaft aller Landschaften ostwärts von der Maas, welche von nun an Ostreich oder Austrasien hießen, und nahm seinen Sitz in der Stadt Metz; den andern drei Brüdern fielen alle übrigen Besitzungen zu, welche unter der Benennung Neustrien begriffen wur- den, und es herrschten Chlodomir in Orleans, Childebert in Paris, und Chlotar in Soiffonö, — jeder von diesen selbstherrlich in seinem eigenen Lande. Aber nicht bloß das Reich, auch die Treulosigkeit und Grausamkeit hatten die Söhne von ihrem Vater geerbt und vererbten sie weiter auf ihre Kinder und Kindeskinder; und, wie sie das Land zerschnitten hatten, so zer- stückelten sie in blinder Raserei auch ihr eignes Geschlecht. ^ Von den Söhnen Chlodwigs überlebte Chlotar, nachdem er seine Neffen umgebracht hatte, seine drei Brüder und ihre Sprossen und verei- nigte alle Theile des Frankenreiches für wenige Jahre, jedoch nur, um es wieder zu theilen. Und als er üt Verzweiflung über viele Blutschuld (im I. 561) gestorben war, saßen seine vier Söhne als Könige zu Metz, Paris, Orleans und Soissons, und alsobald entbrannte wieder der Bruderkrieg. Denn nach dem Ableben ihres Bruders, des Königs zu Paris, (567) theil- ten die drei übrigen das Land; aber die Stadt Paris sollte allen gemein- schaftlich angehören. Darüber entstand neuer Zwist. Nun hatte Siege- 1
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