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1. Die Geschichte des deutschen Volkes - S. 209

1845 - Berlin : Klemann
Die Schweiz. 209 ein Kriegsmann König Rudolfs gewesen war, sprach einst zur Königin Agnes, als sie ihm zuwinkte, in die Kirche einzutreten: „Frau, das ist schlechter Gottesdienst, unschuldig Blut vergießen und aus dem Raube Klöster stiften." — So dachte auch das Volk. Volks Stimme — Gottes Stimme! 3. „Wir wollen frei sein, wie die Väter waren!" Schiller. Wie viel Uebles die beiden Könige Adolf und Albrecht und so manche Fürsten des Reichs in schmutzigem Eigennutz und eitler Herrschsucht ge- than, — um so Heller leuchtet dagegen des Volkes Thun und Wesen, wo es die alte Freiheit noch unverkümmert besaß, zur Begeisterung aller edlen Herzen, die an Menschenwürde glauben, und als Vorbild, — für alle Zei- ten, weil des Volkes Rechte, als die allerersten, auch unveräußerlich sind und nie verjähren können. In den drei Thalschasten der Schweiz, Uri, Schwyz und Unterwal- den, welche die Waldstätte hießen, lebten noch Menschen von altem deut- schen Schrot und Korn, ein kernhaftes Hirtenvolk, den einfachen Sitten und den Tugenden der Väter getreu; in ihre einsamen Thäler, aus ihre sonni- geil Alpenhöhn war kein Verderbniß gedrungen. Während in den übrigen helvetischen Landen viele große Herren und Klöster reich und gewaltig ge- worden waren, und auch manche Städte, wie Freiburg, Bern, Basel und Zürich, durch Gemeinsinn und Ausbildung ihrer Verfassungen immer größere Bedeutung, durch Ausbreitung ihres Handels immer größeren Wohlstand erlangt hatten, waren die frommen Männer in Uri, Schwyz und Unterwal- den mit der alten Volksfreiheit zufrieden, vollauf glücklich in deren Besitz, und stolz, dies theure Erbgut zu bewahren. In uralten Zeiten hatten alle Familien aus sämmtlichen drei Waldstätten nur eine einzige Lands-Gemeinde ausgemacht, und die Männer waren jedesmal, wenn's das Gemeinwohl galt, nach altem deutschem Brauch, zur Berathung zusammengekommen. Als dann in der Folge die Zahl des Volks in den Thälern so zugenommen hatte, daß die Männer aus ihren einsam gelegnen Höfen zogen, und in Dörfern beisammen wohnten, da war jede von den drei Thalschasten ein eigner Freistaat und für sich selbstständig geworden; doch vergaßen sie dabei die alte Einheit nicht und hielten gegen jede Gewaltthat von Außen brü- derlich zusammen. Jede Lands-Gemeinde wählte sich selber ihren Landam- mann und ihre Richter; das mußten freie unbescholtne Männer sein. Durch diese regierte das Volk sich selbst und war dabei glücklich. Weil sich aber die Waldstätte zum deutschen Reich bekannten, nämlich als dessen unmittel- bare Glieder, so hatten sie einen Reichsvogt. Dieser wohnte jedoch nicht bei ihnen, sondern sie beriefen ihn jedesmal, wenn in des Kaisers Namen über Blutschuld zu richten war, ins Land herein. Dies Amt hatten seit einiger Zeit die Grafen von Habsburg gut und ehrlich verwaltet. Als nun König Rudolf gestorben war, welcher den Waldstätten gar lieb und werth gewesen, weil er ihre Freiheit hochgeehrt hatte, und wie sie vernahmen, daß sein Sohn Albrecht die Verwaltung der haböburgi- schen Erblande übernommen hatte, war ihnen sehr bang vor diesem, weil Duller's Mesch d. deutsch»» Volkes. - Schul - Ausg a a
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