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1. Die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 11

1837 - Leipzig : Crayen
li àrl der Große und die Wenden. Fröhlichkeit auf und ließ die Jauchzenden, zwar unbewußt, doch mäch- tig empfinden, daß Gott gütig für alle seine Menschen sorgt, damit es ihnen wohl gehe, wenn sie selbst nur wollen. 6. Karl der Große und die Wenden. Es waren über zwei Jahrhunderte verstosten, seitdem die Wenden in den brandenburgischen Gegenden also lebten und unangefochten von andern Völkern ihre alte Verfassung, ihre Religion und ihre Sitten behielten. Doch auch ihre Stunde sollte kommen. Ihre räuberischen Streifzüge, vorzüglich über die Elbe in die deutschen Gauen, und der Eifer christlicher Fürsten, die Heiden zu bekehren, veranlaßten es, daß wir von nun an die Wenden im beständigen Kampfe mit andern Völkern sehen, bis sie endlich unterlagen. Das Werkzeug, welches sich Gott ausersehen hatte, um dem Christenthum den ersten Weg in die Lander jenseit der Elbe zu bahnen, war der mächtige König der Fran- ken und römische Kaiser, Karl der Große, der von 768 bis 814 regierte. Ihm war es ein Lieblingsgedanken, das Christenthum unter den Heiden zu verbreiten. Und da die damalige Zeit nur Schwert und Gewalt kannte, so hielt es auch Karl der Große für erlaubt, mit dem Schwerte in der Hand die Völker zu d e r Lehre zu bekehren, deren erhabener Stifter spricht: „Liebet eure Feinde, segnet, die euch fluchen, thut wohl denen, die euch hassen!" Zuerst wurden die heid- nischen Sachsen, die in der Mitte Deutschlands ihre Wohnsitze hat- ten, angegriffen und überwältigt. Es war eine Hauptbedingung bei den Friedensunterhandlungen, das Christenthum anzunehmen. In diesen Krieg wurden auch die Wenden verwickelt. Sie fürch- teten nämlich, und das auch wohl mit Recht, einen Angriff von dem mächtigen Könige, sobald derselbe mit den Sachsen fertig sei; denn diese hatten ihnen bisher als Schutz- gegen die Franken gedient. Da- her schlossen Wilzen und Sachsen einen Bund. Ihre vereinigten An- strengungen unterlagen aber der Macht Karl's des Großen. Und nun richtete der Sieger auf die Völker jenseit der Elbe seine Blicke, denn auch sie sollten zum Christenthume bekehrt werden. 789 unternahm er den Zug in das Wendenland. Er wollte mit einem Schlage die Feinde durch ein furchtbares Heer bezwingen. Doch Sümpfe, Ver- haue und unwegsame Moraste waren so sehr hinderlich, daß sich Karl gern in einen Vergleich einließ, als Dragoid, der König der Wenden, mit seinen Prinzen in das Frankenlager kam, um Frieden anzubieten. Die Wenden gelobten Annahme des Christenthums und die Erlegung eines kleinen jährlichen Tributs. Die Elbe sollte künftig ihre Grenze sein. Diese Unterwerfung war aber nur Schein gewesen. Der Tribut wurde nichts regelmäßig bezahlt, und die christliche Religion nicht allge- mein eingeführt. Ja, die Wenden verbanden sich sogar mit Gotarik, dem Könige von Jütland, sielen in das heutige Holstein ein und ero-
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