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1. Die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 65

1837 - Leipzig : Crayen
Die Mitbelchnimg Brandenburg's über Preußen. 6l der Papst schenkten dem Orden schon im voraus alle Länder als erb- und cigenthümlich, welche er von den Preußen erobern würde. Nach- dem so der Vortheil des Ordens ganz augenscheinlich war, traf Hermann von Salza Anstalten zu dem großen Kampfe mit den heid- nischen Preußen. 21 Der deutsche Ritterorden in Preußen und die Mitbelehnung Brandenburg's über dieses Land. Es traf sich für den deutschen Ritterorden sehr gut, daß gerade, als der Kampf in Preußen beginnen sollte, mit den Türken zu Jeru- salem Frieden geschlossen worden war. So konnten also die deutschen Ritter ihre Kräfte gegen die Preußen wenden. Im Jahre 1230 sendete der Hochmeister die ersten Ritter nach dem Gebiete von Kulm, welches man ihnen zum Eigenthum abgetreten hatte. Der Ritter Hermann Balk führte die Schaar. Er war ein tapferer, muthigec und besonnener Mann. Nur hundert edle Streiter brachte er mit, und die Preußen spotteten deshalb seiner; aber Balk zeigte bald, daß er mit geringen Mitteln Großes auszuführen verstehe. Ec baute eine Burg, machte Streifereien in das preußische Gebiet und zerstörte den Preußen viele Festen, von welchen aus sie ihre Raubzüge sonst aus- geführt hatten. Dann errichtete er immer mehr Burgen und bebaute fleißig das Land, um dasselbe aus der Wüstenei zu erheben. So bereitete er den nachfolgenden Rittern eine gute Aufnahme. Bald erschien ein großes Heer von 25,000 Mann und mit ihm kamen viele deutsche Fürsten, um die Heiden mit Uebermacht anzugreifen. Die armen Preußen gingen Mem schweren Schicksale entgegen. Sie verdienen es, daß wir herzliche^Nitleid mit ihnen haben. Wenn sie zwar dem Götzendienste anhingen, so waren ihnen doch viele der Laster fremd, mit welchen sich leider die meisten Christen damals be- fleckten. Ihren Göttern waren sie in Ehrfurcht und Dankbarkeit ergeben, gegen ihre Priester gehorsam; Gastfreundschaft übten sie in hohem Grade. Wohlthatig, keusch, gerecht, friedfertig, gutmüthig, das waren Eigenschaften, die sich täglich bei ihnen kund gaben. Wir dür- fen die Preußen nicht zu tief verdammen, wenn sie den größten Ab- scheu gegen das Christenthum äußerten, weil sie das Seligmachende desselben nicht begreifen konnten. Es wäre dem deutschen Ritterorden nie gelungen, dies tapfere Volk zu besiegen, wenn dasselbe vereinigt sich zur Wehr gesetzt hatte. Aber das brachte eben den Preußen Unglück, daß sie nicht in Masse aufstanden, sondern jeder angegriffene Stamm einzeln kämpfte, und die übrigen Stämme ruhig dem Kriege zusahen, bis auch an sie die Reihe kam. Wie streitbar und zahlreich aber das preußische Volk war, können wir daraus erkennen, daß jeder Stamm an 40,000 Vormb. br. pr. Eesch. 4. Auss. s
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