1837 -
Leipzig
: Crayen
- Autor: Vormbaum, Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Stadtschule, Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Stadtschule, Landschule
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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111. Abichm'tt. Die Könige von Preußen.
Dritter Abschnitt.
Die neuere brandenburgische Geschichte, oder:
Die Könige von Preußen.
Erster Zeitraum.
Von dem ersten Könige von Preußen bis auf König
Friedrich Wilhelm den Dritten.
Von 1688 bis 1797.
29. Friedrich, als Churfürst der Dritte,
als König
Friedrich der Erste. Von 1688 — 1713
hatte der große Churfürst durch seine mächtigen Thaten und
durch seine musterhafte Regierung einen solchen Glanz und Ruhm
über sich und sein Volk verbreitet, als manche Könige der damaligen
Zeit nicht hatten. Er trug daher gleichsam schon unsichtbar auf sei-
nem Haupte die Königskrone, welche bald auch in der Wirklichkeit
sein fürstliches Geschlecht zieren sollte. Dazu hatte er Alles vorbereitet.
Große kriegerische Ehre, ein so treffliches Heer, einen gefüllten Schatz,
nicht unbedeutende Lander, die, mit Weisheit regiert, durch ihre Blüthe
überall den Segen des Himmels bekundeten, dies war es, was er
seinem Sohne Friedrich hinterließ. Und nun liebte dieser Sohn die
äußere Ehre, die Pracht und überhaupt den Glanz der Welt so sehr,
daß er Nichts scheute, um zu der höchsten Würde dieser Erde zu
gelangen. Brachte diese große Neigung zu dem vergänglichen Glanze
des Irdischen dem Lande zur damaligen Zeit auch manches Weh,
und wurde mancher Seufzer und manche Klage darüber laut, so haben
wir doch jetzt Ursache, auch jenen Hang als eine weise Lenkung de§
göttlichen Weltregierers zu betrachten, der dadurch etwas Großes für
Fürst und Volk entstehen ließ. Unsere vaterländische Geschichte zeigt
uns überhaupt immerwährend, wie in mannichfacher Hinsicht ^des
Allerhöchsten Auge über unser Regentenhaus und unser Volk gnädig
gewacht und so sehr Großes an uns gethan hat. Und dessen werden