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1. Die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 134

1837 - Leipzig : Crayen
134 111* Abschnitt. Die Könige von Preußen. Anfänge des Jahres 1741 so schnell als möglich ein treffliches Heer. Ein erfahrner Feldherr eilte damit dem Könige entgegen, und am 10. April trafen die Schaaren bei Mollwitz auf einander. Unerschrocken fochten die alten östreichifchen Soldaten, mit dem höchsten Muthe die Preußen. Es schwankte lange die Entscheidung. Zweimal wurde die preußische Reuterei zurückgeschlagen; Friedrich eilte blitzschnell hin, sam- melte die Flüchtigen, und mit dem Ausrufe: „Kameraden, die Ehre der Preußen! Das Leben eures Königs!" führte er sie nochmals gegen den Feind. Es sing schon an zu dämmern, und noch stand die Schlacht. Da machte der Feldmarschatt Schwerin eine geschickte Schwenkung, der Feind wankte, löste sich aus, und ein herrlicher Sieg war erkämpft. ' Die Mollwitzer Schlacht brachte eine unglaubliche Wirkung her- vor! Die Freunde der Preußen jubelten, die Feinde erblaßten, denn sie hatten die schwere Hand unserer braven Krieger gefühlt. Ganz Europa staunte den König, den Helden an, der so Großes vollbracht. Friedrich wußte nun sein Glück wohl zu benutzen. Rasch eroberte er nach einander die vom Feinde besetzten Festungen, und als er so Herr des ganzen Schlesiens war, ließ er sich im November zu Breslau vom Lande huldigen. Er bestätigte die Freiheiten und Rechte der Einwohner, spendete nach allen Seiten Ehrenbezeugungen und Wohl- thaten aus und verhieß eine völlige Religionsfreiheit. Die treuherzi- gen Schlesier freuten sich sehr, unter die Herrschaft eines solchen Königs gekommen zu sein, und hingen mit Liebe an ihm. Sie haben auch nie Ursache gehabt, es zu bereuen, dem Preußenlande anzugehören. In Wien wollte man dennoch nichts von der Abtretung des schönen Schlesiens wissen. Friedrich drang daher 1742 in Mahren ein, und seine Reuter streiften bis wenige Meilen von Wien. .Aber- mals sendeten ihm die Feinde ein Heer entgegen. Bei dem Dorfe Eh o tu sitz, unweit des Städtchens Czaslau, entbrannte die blutige Schlacht. Es war an einem schönen Tage im Mai. Nichts half den Oeftreichern ihr wüthender Angriff, nichts, daß ihrer 40,000 gegen 26,000 Preußen kämpften. Friedrich's Krieger fochten wie Löwen, der Feind mußte die Flucht ergreifen. Tobte und Verwundete bedeckten das Schlachtfeld. Einen solchen Feind zu besiegen, schien der Maria Theresia doch unmöglich. Man bot Frieden an, und Friedrich gewahrte ihn gern. Denn er hatte nicht die Absicht, Oestreich zu stürzen, sondern er wollte nur seine Rechte behaupten. Außerdem gesteht er selbst, daß er in seinem Schatze nicht mehr als 150,000 Thaler gehabt habe. So war ihm also das Ende des Krieges sehr erwünscht. Zu Breslau kam der Frieden am 11. Juni zu Stande, und unser Held erhielt Ober- und Niederschlesien sammt der Grafschaft Glatz, ausgenommen die Städte Troppau und Jagerndorf und das Gebirge am Flüß- chen Oppa. , Für Maria Theresia tbaren diese Jahre eine wahre Prüfungszeit
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