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1. Die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 137

1837 - Leipzig : Crayen
137 Der erste und zweite schlesische Krieg. ihm. Aber Ziethen rief seinen Husaren zu: „Nehmt ihn gefangen, es ist ein Oestreicher!" und zu gleicher Zeit bog er vom Wege ab und sprengte nach der Gegend von Jagerndorf hin. Nun erst wurde er erkannt, aber muthig brach er durch die feindlichen Haufen und kam glücklich zum Markgrafen. Dieser machte sich gleich auf, erzwang mit Ziethen's Hülfe den Durchgang und langte wohlbehalten beim Könige an. Friedrich freute sich sehr über den gelungenen Streich und beschloß, nach der erhaltenen Verstärkung muthig den Feinden entgegen zu gehen. Am 4. Juni 1745 rückte er um 4 Uhr Mor- gens gegen sie bei Hohenfriedberg an, da sie ihn so nahe nicht vermuthet hatten. Die preußische Reuterei hieb wüthend ein, das Dragoner-Regiment Baireuth ritt Alles vor sich nieder und eroberte allein 66 Fahnen. Eine noch nie gesehene That! Nicht minder brav focht das Fußvolk. Mochten die Oestreicher noch so tapfer streiten, es half nichts; um 9 Uhr Morgens war schon Alles entschieden, und der Sieg dem wackern Preußenheere. Fünftausend Feinde lagen auf dem Schlachtfelde, siebentausend waren gefangen. Sechs und sechzig Kanonen, acht Paar Pauken, und mehr als siebenzig Fahnen sielen den Siegern in die Hände. Der Feind floh in wilder Hast nach Böhmen. Der König schrieb nach dieser Schlacht an einen Freund: „Die Welt ruht nicht sicherer auf den Schultern des Atlas, als Preußen auf einer solchen Armee." Gern hatte mm Friedrich Frieden geschlossen, denn immer schwe- rer wurde es ihm, den blutigen Krieg allein fortzuführen. Aber Maria Theresia weigerte sich standhaft. Sie hatte die Freude gehabt, ihren Gemahl Franz zum deutschen Kaiser erwählt zu sehen, und äußerte nun mit dem größten Eifer, sie wolle lieber den Rock vom Leibe, als Schlesien von ihren Staaten missen. So mußte also Friedrich wohl das blutige Kriegsspiel fortsetzen. Er that es mit Ernst, und am 18. September standen bei Sorr 18,000 Preußen 40,000 Oestreicher» gegenüber. Nur ein so braves Heer, als das preußische, vermochte einer solchen Feindeszahl entgegen zu treten, und nur ein solches Heer konnte in fünf Stunden einen glorreichen Sieg davon tragen. Denn abermals wurden die Oestreicher auf's Haupt geschlagen. Sie flohen erschrocken in die böhmischen Gebirge. Wahrend der Schlacht hatten die Croaten einen Theil des preußischen Lagers geplündert und selbst des Königs Feldgerath mit sich genommen. Man meldete es dem Helden, er aber lachte laut auf und sagte:. „Das laßt ihnen nur, da sollen sie keine große Meinung von meinem Staate und meiner Pracht bekommen." Nach der Schlacht machte ein Kommisbrot, das ihm ein Soldat herbeischaffte, seine ganze Abendtafel aus. Friedrich dachte jetzt, sich Ruhe verschafft zu haben, und ging nach Berlin, um von dort aus Friedensunterhandlungen anzuknüpfen. Er hatte sich aber sehr verrechnet. Am 8. November, grade als er mit feierlicher Pracht die bei Hohenfriedberg eroberten Fahnen in der Gar- nisonkirche allfstetten ließ, erhielt er von treuer Hand die Nachricht, l I
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