Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 213

1837 - Leipzig : Crayen
Die erste Hälfte des Jahres 1813. 21; konnte, bewaffnete und kleidete sich selbst; Arme wurden ausgerüstet von den Wohlhabendem, die nicht mitgehen konnten. Beitrage aller Art strömten zusammen, um den König und den Staat in dem hei- ligen Werke zu unterstützen. Man gab das Jahrgehalt hin und den letzten Nothpfenning. Greise und Kinder und vor Allen die Frauen zeigten den schönsten Eifer. Man brachte das Silbergerath, die Juwe- len, die goldenen Halsketten dar. Selbst die goldenen Trauringe hielt man nicht zurück, man trug statt ihrer eiserne. Ein Bild, das an. die alten, tapfern, deutschen Kalten erinnert, die auch einen eisernen Ring so lange trugen, bis sie einen Feind erschlagen und somit die Knechtschaft gelöset hatten. Die Dienstboten überreichten freudig ihr Lohn und die Kinder ihre Sparbüchsen. Man nahte Hemden und strickte Strümpfe für die Krieger, man verfertigte Binden und Wund- faden für die Verwundeten. Es ist rührend zu lesen, wie ein edles, (' a ' schlesisches Fraulein vor Schmerz außer- sich war, weil sie aus Ar- muth auch°Mcht§^zu geben vermochte; endlich sich ihr langes, schönes /, ' — Haar abschneiden ließ, es verkaufte, und das Geld auf dem Altäre des Vaterlandes niederlegte. Mehrere der Frauen weiheten sich nach- her der Pflege und Wartung verwundeter Vaterlandsvertheidiger. An der Spitze dieser edlen Frauen stand, herrlich voranleuchtend, die Ge- mahlinn des Prinzen Wilhelm von Preußen. ' * So Etwas hatte die Welt noch nie gesehen, und waren auch alle Opfer vergeblich gewesen, Preußen wäre nur mit Ruhm gefallen. Denn es geschah das Große, und dies durch den Einfluß, den der allverehrte und allgeliebte König übte. Treue dem Fürsten und unwandelbares Ausharren in den Zeiten der Noth hat Preußen rühmlich bewahrt, darum wird aber auch sein Namen in der spatesten Zukunft glanzen! Mit Freuden nahm das preußische Volk die Befehle seines Kö- nigs zu einer allgemeinen Volksbewaffnung aus. . Es wurde eine Landwehr und ein Landsturm errichtet. Sinnig und bedeutungs- voll war es, daß diese Krieger vor ihren Mützen ein Kreuz hatten, mit der Inschrift: „Mit Gott für König und Vaterland." Das war also die Losung des erhabenen Fürsten und seines Volks in diesem heiligen Kriege, das der Geist, mit welchem und in welchem man den gemeinsamen Feind bekämpfen wollte. Jedes Regiment, welches auszog, wendete sich vorher im Gebete zu dem, der allein den Sieg zu geben vermag, und wurde dann feierlich eingesegnet. Und sah man auch Landwehrhaufen nur mit Piken bewaffnet ausziehen, so geschah es doch mit lautem Jubel und dem festen Vertrauen, Gott werde einer solchen gerechten Sache den Sieg verleihen. — Abthei- lungen von freiwilligen Jagern zu Fuß und zu Roß verstärkten die Kriegermassen, die Offiziere Lützow und Petersdorf warben mit Bewilligung des Königs Freihaufen, und um Tapferkeit und Helden- muth auszuzeichnen, stiftete Friedrich Wilhelm den Orden des eisernen Kreuzes.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer