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1. Die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 222

1837 - Leipzig : Crayen
222 Iii. Abschnitt. Die Könige von Preußen. 29. August traf er in dem Thale bei Teplitz ein. Hier stand de» russische General Ostermann mit 8000 Mann Garden. Nur klein war dies Haustein gegen die Zahl der Feinde, aber die Russen zagten nicht und hielten den ganzen Tag den blutigen Kampf aus, ohne zu weichen. Die Halste der braven Krieger bedeckte das Schlachtfeld, aber ihr Muth war nicht gebrochen! Preußen's ritterlicher König entflammte diesen noch mehr, denn der tapfere Fürst war vorangeeilt, damit er die mögliche Gefahr erkunde, und sah nun mit geübtem Auge bald den gefährlichen Anschlag der Franzosen. Er rief selbst einen Haufen östreichischer Reuterei, welche zufällig des Weges zog, zur Hülfe her- bei, und so glückte es denn dem hochherzigen Könige, die Franzosen aufzuhaltcn und sogar zurückzudrangen. Der 30. August erneuerte den Kampf. Vandamme hatte sich auf die Höhen von Kulm gezogen und versuchte wiederholt, die Reihen der Russen zu durchbrechen und die Straßen zu besetzen. Ihm war die Nachricht zugekommen, daß zwei französische Marschalle über das Gebirge von Nollendorf her Hülfe bringen wollten, und so gedachte er, mit Gewalt den Sieg zu errin- gen. Das Thal hallte wieder von dem Donner der Kanonen und dem Getümmel der Kampfenden; bis Mittag stand die Schlacht ohne Entscheidung. Da erschienen plötzlich auf dem Gebirge bei Nollen- dorf Kriegerhaufen, die sich eilig dem Kampfplatze näherten. Van- damme jubelte, denn er glaubte, es waren die Freunde, welche ihm Hülfe brachten. Wer malt aber seinen Schrecken/ als er sah, daß Preußen heranzogen. Es war der General Kleist, der, durch des Geschützes Donner angelockt, muthvoll das Gebirge erklettert hatte und mit seinen Schaaren den Franzosen in den Rücken siel. Nun kamen Schrecken und Verwirrung über die Feinde. Nur wenige schlugen sich durch, die übrigen mußten sich ergeben. 12,000 Gefangene, un- ter diesen Vandamme selbst, 82 Kanonen, 2 Adler und 2 Fahnen sielen in die Hände der Sieger. Dieser Sieg erfreute die Verbün- deten wieder nach jener Niederlage bei Dresden, und als in dieser Zeit auch die Nachrichten von den Siegen an der Katzbach und bei Großbeeren eintrafen, so ordneten die frommen Herrscher in dankbarer Rührung ihres Herzens am 3. September ein großes Dankfest an für die Gnade und Güte des Allerhöchsten, der die gerechte Sache so sichtlich geschützt und den heiligen Kampf gesegnet hatte. Der Franzosen Jubel wegen des Dresdener Sieges war aber gar sehr niedergeschlagen. Ganz still wurden ihre Prahlereien, in sich gekehrt sprach Napoleon in diesen Tagen wenig, selbst mit seinen Ver- trauten. Das war immer ein Zeichen, daß er über neue Plane und Anschläge brüte. Und so war es auch wirklich. Die Siege der Ver- bündeten wollte er durch ein glanzendes Unternehmen verdunkeln und Furcht und Schrecken über den Bund bringen. Ec hatte dazu^ die Eroberung Berlin's ausersehen. Sie war schon einmal mißglückt, diesmal aber sollte der Schlag unabwendbar sein. Der entschlossenste und erprobteste seiner Marschalle, der Heerführer Ney, erhielt 80,000
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