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1. Die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 235

1837 - Leipzig : Crayen
Der Krieg kn Frankreich bis zum 1. Pariser Frieden 1814. 235 Oestreicher in raschen Angriffen zurück, und bald stand das ganze Heer der Verbündeten auf dem Platze wieder, den es vier Wochen vorher schon inne hatte. Napoleon rief entzückt: „Mein Herz ist erleichtert, ich habe die Hauptstadt meines Reichs gerettet." — Und als bald darauf von Chatillon ihm Briefe eingehandigt' wurden, aus denen ec sah, daß man mit ihm sogleich Frieden schließen werde, wenn er Italien, Holland und die Schweiz ganz frei geben wolle, zerriß er zornig die Papiere und sprach prahlend: „Ha! Was denken dis Feinde! Ich bin jetzt naher an Wien, als sie an Paris!" — So übermüthig hatten den Stolzen die Dortheile gemacht, die er in den Februartagen errang. Es sollte ihm aber nur zu bald kund werden, daß sein Glücksstern erbleiche, und daß die Zeit bald abgelaufen sei, die er sich am ersten Tage des Jahres gesetzt hatte. Keck und hohn- sprechend forderte er damals die Vorsehung heraus; das Schicksal nahm die Herausforderung an, denn: Irret euch nicht, Gott laßt sich nicht spotten! — , D i e Schlacht bei Laon, den 9. und 10. Marz. Wahrend Napoleon in großer Siegesfreude triumphirte und seine Feinde ganz niedergeschmettert wähnte, war der rastlose Blücher be- müht, sein Heer wieder zu verstärken, damit ec die trügerischen Hoff- nungen seines Gegners zu nichts mache. Von Holland her kam Bülow, von Düsseldorf her der russische General Winzingerode gezo- gen. Beide eilten, um sich mit Blücher zu verbinden. Als Napo- leon hörte, daß diese Heerhaufen in vollem Anmarsche waren, brach er schnell aus, um die Vereinigung zu verhindern, und Blücher zu schlagen, ehe jene herankamen. Aber der alte Held war ihm zu schnell gewesen, Bükow und Winzingerode waren glücklich zu ihm gestoßen, und nun bezog das schlesische Heer eine treffliche Stellung aus den Höhen von Laon. Napoleon hoffte auch jetzt, den Feind zu bezwin- gen, und am 9. Marz entbrannte hier die Schlacht. Kaum graute der Morgen, so befahl er den Angriff, und Fußvolk, Reuterei und Geschütz stürmten auf die braven Russen und Preußen den ganzen . Tag mit schrecklicher Wildheit und Kraft ein. Aber Nichts brachte das schlesische Heer und seinen Oberfeldherrn zum Wanken. Schon dunkelte der Abend. Die Franzosen glaubten das blutige Tagwerk vollendet und wollten ihre Biwachten suchen: da ertönte plötzlich dicht vor ihnen ein fürchterliches Hurrah. Prinz Wilhelm, von Preußen, des Königs Bruder, machte einen Ueberfall. Alles Schiefen war den Soldaten untersagt. „Mit dem Bajonett drauf!" riefen die Führer. Die Trommeln wirbelten, die Kriegshörner schmetterten, unaufhaltsam drangen die Russen und Preußen vor, den Prinzen Wilhelm und den General Horn an der Spitze. Kaum konnten die Franzosen zum Schuß kommen, da rannten ihnen unsere braven Truppen schon das Bajonett in die Rippen. Und nun wie ein Sturmwind brach Ziethen mit der preußischen Reuterei über die Feinde rin und zerstäubte sie im Nu. Da« feindlich? Geschütz blich dahinten, die Zersprengten konnten
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