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1. Die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 239

1837 - Leipzig : Crayen
Der Krieg in Frankreich bis zum 1. Pariser Frieden 1814. 239 seiner Familie unterhandlen wolle; es möge sich der französische Se- nat eine andere Regierung wählen. Da waren nun die Freunde der alten königlichen Familie thatig und .spannten alle Kräfte an, Napo- leon ganz zu stürzen. Und der Senat von Frankreich sprach schon am 2. April die Absetzung Napoleon's aus und rief den Bruder des Hingerichteten Königs Ludwig Xvi., unter dem Namen Ludwig Xviii., auf den königlichen Thron von Frankreich. Napoleon war außer sich, als er dies erfuhr, ein Strom von Thranen stürzte über seine Wan- gen, und nun versuchte er, seinem Sohne die französische Krone zu erhalten. Auch dies schlug fehl. Da beugte er sich unter die Noth- wendigkeit, entsagte dem Throne, auf welchem er mit so großem Uebermuthe gesessen hatte, und zog mit einem Jahrgehalte von 6 Millionen Franken ganz still und ruhig nach der Insel Elba, bei Italien. Was in seiner Seele brütete, ahnete man damals noch nicht; unsere Geschichte wird es uns aber bald erzählen. Mit dem Könige Ludwig Xviii. schlossen die Verbündeten am 30. Mai den ersten Pariser Frieden. Frankreich wurde sehr schonend behandelt. Es behielt nicht nur seinen ganzen Umfang, den cs bei'm Anfänge der Revolution gehabt, sondern bekam noch einige Landstriche dazu, bezahlte keine Contributionen, erhielt alle Gefangenen ohne Lösegeld zurück und brauchte nicht die überall geraubten Kunst- schatze herauszugeben. Nur den Siegeswagen vom Brandenburger Thor zu Berlin, der noch unausgepackt dastand, weil der Platz nicht fertig gewesen, wohin man ihn im Triumphe hatte stellen wollen, mußte von französischen Bauern nach der Hauptstadt unsers Vaterlan- des zurückgebracht werden. Unser erhabener König aber redete zu sei- nem 'Volke: „Beendigt ist der Kampf, zu dem mein Volk mit mir zu den Waffen griff; glücklich geendet durch die Hülfe Gottes, durch unserer Bundesgenossen treuen Beistand, durch den Muth, den jeder Preuße in diesem Kampfe bewiesen hat. Nehmt meinen Dank dafür! Groß sind eure Anstrengungen und eure Opfer gewesen! Ich kenne und erkenne sie, und auch Gott, der über uns waltet, hat sie er- kannt! — Mit Ruhm gekrönt, steht Preußen da, bewahrt im Glück und Unglück. Ihr eiltet Alle zu den Waffen, im ganzen Volke nur Ein Gefühl, und so war auch der Kampf! Solchen Sinn, sprach ich damals, lohnt Gott! Er hat ihn gelohnt, und wird ihn jetzt noch lohnen durch den Frieden, den ec uns gab! Nicht für Fremde wird der Landmann mehr säen, er wird säen für sich! Handel, Kunst- fleifi und Wissenschaft werden wieder aufleben und die Wunden heilen, die langes Leiden schlug." Dem Heere dankte der König für seine Treue und Tapferkeit, die Feldherren belohnte er auf würdige Weise durch Fürsten- und Grafentitel und durch große Geschenke. Zugleich befahl er, daß alle diejenigen, welche an dem großen Kampfe Theil genommen, eine Kriegs-Denkmünze aus dem Metalle eroberter Geschütze zur ewigen
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