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1. Die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 244

1837 - Leipzig : Crayen
244 111. Abschnitt. Die Könige von Preußen. chen war schon ein Theil des Heeres raschen Schrittes dem Rheine zugeeilt. In den Niederlanden sammelte sich zuerst eine große Macht der Verbündeten. Da stand das preußische Heer unter dem verehrten Blücher, an 115,000 Streiter stark, in vier Haufen, von Ziethen, Pirch, Thielcmann und Bülcw befehligt; neben ihm die Engländer, Niederländer, Hannoveraner, Braunfchweiger und Nassauer unter dem Befehle des englischen Herzogs von Wellington, an 80,000 Mann stark. Am Oberrheine sollten sich die Oestreicher sammeln, und die Russen, welche nicht so schnell- aus der Ferne herankommen konnten, über den Mittelrhein in Frankreich eindringen. So war der Plan. Als Napoleon dies gewahrte, rüstete er sich zum gewaltigen Kam- pfe. Und in kurzer Zeit hatte er ein treffliches Heer. Die Tausende von Kriegsgefangenen, die nach und nach aus Europa nach Frankreich heimgekehrt waren, strömten zu seinen Fahnen, viele Neugeworbene verstärkten die Massen, und die alten Heerhaufen bildeten einen kräfti- gen Stamm. So stellte er an 150,000 Krieger aus, mit 400 Ka- nonen, wohl eingeübt und von ihrem Herrn und Meister begeistert, um die Schmach früherer Niederlagen abzuwaschen und abermals die Er- oberung der Lander und Völker zu beginnen. Die Garden hatten Trommeln, Fahnen und Adler mit Trauerflor umwunden, zum Zeichen, daß nur ein großer Sieg zu dem alten Glanze berechtige, und das Bewußtsein in allen Kriegern lebe, zu siegen, oder zu sterben. In Hast eilten die französischen Heerhaufen den Niederlanden zu, dort den beiden Heeren der Verbündeten zu begegnen. In der Nacht des 11. Juni reis'te Napoleon von Paris ab, und am 13. traf ec bei seinen Schaaren ein. Die ganze Heeresmasse be- wegte sich jetzt den Preußen und Engländern entgegen. Zusammen- genommen waren die beiden verbündeten Armeen dem Feinde überlegen; aber wegen des Unterkommens und des Unterhaltes hatten die Truppen- theile weit auseinander verthcilt werden müssen, und dadurch wurde eine schnelle Vereinigung unmöglich. Napoleon eilte, diese Vereinzelung zu benutzen. Links hatte er Wellington, rechts Blücher vor sich. Nach seiner alten Weise beschloß er, blitzschnell über die Preußen herzufallen, sie zu schlagen und dann es eben so mit dem englischen Feldherrn zu machen. So hoffte er, den Sieg über beide im Fluge zu erjagen. Es war am 15. Juni, als. Napoleon mit seinen Kriegern auf zwei Straßen plötzlich gegen die Preußen anrückte. Die preußischen Vorposten wurden überfallen, fechtend zogen sich die ersten Regimenter zurück, und Blücher suchte so schnell, als möglich, seine Krieger zu ver- einigen. Drei Heerhaufen, zusammen 80,000 Mann, standen bald bereit, den Franzosen entgegen zu treten, und nun zauderte der alte Held nicht, am folgenden Tage den Hauptkampf zu beginnen. Den vierten Haufen unter Bülow, der am weitesten zurückstand, erwartete man im Laufe des Schlachttages, und die Engländer versprachen Un- terstützung.
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