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1. Die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 248

1837 - Leipzig : Crayen
248 111, Abschnitt. Die Könige von Preußen. an. Sie umringte einen Theil der Garde und forderte Ergebung. Die Garde ergibt sich nicht, sie stirbt! war die heldenmüthige Antwort, und schrecklich ward ihr dies bereitet. Wild stob Alles zurück, Schutz bei der Nachhut zu suchen; aber hier hatten die Preußen aufgeräumt und jeden Widerstand vor sich niedergeschlagen. Im Sturme waren den Franzosen die Dörfer entrissen, wo sie Schutz zu finden hofften, unter Trommelschlag sprengten die wackern Preußen die französischen Vierecke und trieben die zerschlagenen Schaaren in wilder Flucht vor sich her. „Es rette sich, wer da kann; rettet die Adler!'' schrie man von allen Seiten, und jegliche Ordnung löffle sich im Heere der Fran- zosen auf. Sie hatten die Schlacht verloren, wie fast nie eine Schlacht verloren worden war. ' In einzelnen verworrenen Massen rannte Alles davon, Kanonen, Wagen und Gepäck im Stiche lassend. An demselben Tage hatte auch der dritte preußische- Heerhaufen unter dem General Thielemann bei Wawre einen harten Stand ge- habt. Grouchy fiel mit 40,000 Mann über ihn her und drängte ihn hart. Boten über Boten flogen nach Blücher, um Hülfe bittend, aber der alte Held erwiederte fest: „Thielemann mag sich wehren! Wir Alle müssen jetzt vorwärts, um den Feind zu vernichten! Fort also!" — Und Thielemann vertheidigte sich ritterlich bis tief in die Nacht, und wacker hielten die Schaaren gegen die Uebermacht Stand, bis denn am folgenden Tage Grouchy die Donnernachricht erhielt: Napoleon's Heer ist geschlagen. Da lenkte ec plötzlich um und suchte nur zu entkommen. Napoleon's Flucht und Verfolgung. Mit mildem Scheine beleuchtete der Mond das gräßliche Schlachtfeld bei Waterloo, viele Tausende schliefen den Todesschlaf, und eben so viele Tausende von Verwundeten ächzten und jammerten. Die noch rüstigen Sieger jauchzten ob ihrer herrlich gewonnenen Schlacht, und die Franzosen stoben mit Furcht und Schrecken und geangstigt vom bösen Gewissen tiefer in's Land. Durch eine anmuthige Gunst des Schicksals trafen in der Nacht Blücher und Wellington auf der Meierei la Belle Al- lianz oder Schönbund zusammen und sielen einander freudenvoll in die Arme. Auf diesem Platze hatte Napoleon wahrend des Kampfes verweilt; jetzt sollte diese schöne Vereinigung zwischen den beiden Feld- herren und den Heeren durch eine bedeutsame Benennung verewigt werden. Denn Blücher befahl, die Schlacht künftig die Schlacht bei Belle Allianye zu nennen. Und nun drang der alte Feldherr auf die rascheste Verfolgung des Feindes. Sie wurde den Preußen anheim gegeben. „Ich werde," sagte Wellington, „diese Nacht in Bonaparte's Hauptquartier zubringen," — „ „und ich,"" erwiederte Blücher, „„werde ihn diese Nacht aus seinem heutigen vertreiben!"" Seit drei Nachten hatte der greise Held fast kein Auge zugethan, aber rüstig versammelte ec seine Offiziere und sprach: „Der letzte Hauch von Mensch und Pferd muß aufgeboten werden, denn jagen wir sie nicht die ganze Nacht hindurch, so haben wir sie morgen wieder auf dem
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