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1. Die brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 255

1837 - Leipzig : Crayen
255 Vom zweiten Pariser Frieden bis jetzt. zucht liefert jetzt die schönste, feinste Wolle in großer Menge, denn Preußen hat gewiß 10 bis 11 Millionen Schafe. Dem Bergbaue und dem Anbaue des Holzes, des Obstes, des Weinstocks wird große Sorgfalt gewidmet, und überall sehen wir alle diese Zweige im geseg- netsten Gedeihen. Vorzüglich sind Gewerbe, Fabriken und Ma- nufakturen im Lande so im Flor, daß sie selbst dem Volke, welches sonst darin das erste war, den Engländern, den Vorrang abgewinnen. Unsere im Lande verfertigten Maaren übertreffen oft die englischen. Wir haben viele und herrliche Fabriken und Manufakturen in Lein- wand, in Wolle, in Baumwolle, in Seide, in Eisen, in Kupfer, Gold, Silber, Leder, Papier, Tabak, Zucker, Seife, Bier, Branntwein, Essig, Glas, Porzellan und Steingut. Denn jeder Un- terthan kann seine Kräfte frei gebrauchen und die Frucht seiner Mühe und seiner Betriebsamkeit ungestört genießen. Große Handelsgesell- schaften senden die preußischen Erzeugnisse in die fernsten Theile der Erde. Unser König hat mit vielen Staaten außerhalb Deutschland Bündnisse zum freien Handelsverkehr geschlossen, und so vermag der Preuße seine Waare auszuführen und die Erzeugnisse seiner Betrieb- samkeit gut und schnell zu verkaufen. Besonders ist der große Zoll- verein bemerkenswerth, welcher von Preußen zum freiern Verkehr und zur Belebung des Handels und der Gewerbe in Deutschland zu Stande gebracht ist. Dieser Zollverband umfaßt jetzt die Staaten: Preußen, Sachsen, Baiern, Würtemberg, Hohenzollern, Großherzogthum Hessen, Baden, Churfürstenthum Hessen, Großherzogthum Weimar, die Herzog- thünzer Nassau, Sachsen-Coburg-Gotha, Altenburg und Meiningen- Hildburghausen, die Herzogthümer Anhalt-Dessau, Cöthen und Bernburg, die reußischen Fürstenthümer, die Fürstenthümer Schwarzburg-Sonders- hausen, Schwarzburg-Rudolstadt, Waldeck und die freie Stadt Frank- furt am Main. Von Jahr zu Jahr treten immer mehr Staaten diesem Vereine bei und so wird fortwährend der Verkehr freier und größer. Darum ist aber auch nach allen Seiten hin ein reges, lebendiges Wirken und Treiben im Handel. Die Städte Berlin, Frankfurt a. d. Oder, Stettin, Danzig, Königsberg, Breslau, Magde- burg, Naumburg, Elberfeld, Köln und Aachen stehen an der Spitze der Handelsthätigkeit. Die großen Flüsse im Innern, die Schiffbar- machung der Lippe und Ruhr und die Kanäle erleichtern den Verkehr. Dazu sind in diesen Jahren die preußischen Posten so vervollkommnet, daß andere Staaten sich die Einrichtung zum Muster genommen und dadurch ihre Vortrefflichkeit am schönsten erkannt haben. Ganz beson- ders ist der Bau der Kunststraßen durch königliche Freigebigkeit gefordert. Im Jahr 1816 waren in unserm Vaterlande erst 524 Meilen Straßen gebaut, jetzt an 1600 Meilen. Nach allen Richtungen des Reichs hin führen herrliche Wege, und wo sie noch fehlen, da ist man aufs thätigste in der Ausführung derselben begriffen. Auch ist Preußen der erste Staat in Deutschland, welcher eine Telegraphenlinie , vor kurzem angelegt hat. Sie geht von Berlin nach Koblenz. In
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