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1. Handbuch der Geschichte der Lande Hannover und Braunschweig - S. 97

1864 - Hannover : Hahn
97 Kaiser den Herzog fußfällig gebeten haben soll, ihn nicht in dieser Noth zu verlassen, — jedoch vergeblich; Heinrich der Löwe zog mit seinem Heertheil nach Hallst. Der Krieg verlief für den so geschwächten Kaiser unglücklich; am 29. Mai 1176 verlor er die Schlacht bei Lignano, entging kaum der Gefangenschaft, und mußte mit dem Pabste und den Städten Italiens einen Frieden schließen, der alle Pläne der Hohenstaufen m jenem Lande, die ans unumschränkte Herrschaft gerichtet waren, vernichtete. Was hier verloren war, sollte bei den Besitzungen des Welstn- sürsten in Deutschland wieder eingebracht werden. Kaum war Friedrich wieder in Ruhe und hatte im Juli 1178 zu Arles die burgundische Krone empfangen, so ward Heinrich dreimal, nach Worms, Magdeburg und Goslar, vorgeladen, um sich wegen seines angeblichen Treubruchs zu verantworten. In Würz- burg, 1180, geschah endlich ein Spruch auf Erlegung einer Strafe von 5000 Mark Silber; als Heinrich auch hier nicht erschien, ward über ihn zu Gelnhausen die förmliche Reichsacht ausgesprochen, 13. April 1180, und ihm beide große Reichslehen abgesprochen. Baiern formte am wenigsten gehalten werden; es ging sofort in die Hände der bisherigen Verwalter desselben, Markgrafen von Wittelsbach, über. Das Herzogthum Sachsen ward getheilt; den westlichen Theil (Westphalen) erhielt der Erzbischof von Cölln, den östlichen bekam Bernhard von Askanien, Sohn Albert des Bären, welcher Lauenburg baute und den Titel: Herzog von Sachsen ganz besonders führte, ihn aber an eine ganz andere Gegend heftete. Heinrich der Löwe, welcher in seinen Herzogthümern die Geistlich- keit übersah, und ihr nicht allzuviel schenkte, hatte, als er erst Wider- stand gegen obiges Urtheil versuchte, an ihr keine Hülfe, eher Feinde. Auch war er gegen seine großen weltlichen Vasallen stets der entschiedene Herr und Gebieter. Daher fand sich leicht eine Ver- bindung weltlicher und geistlicher Fürsten, welche nach dem erfolg- ten Reichsachtsspruche Zugriffen, um von der Haut des Löwen zu prosttiren. Am weitesten verzweigte sich das Bündniß, das bereits 1178 der Erzbischof von Cölln und der Bischof von Halberstadt, mit Zuziehung einer großen Anzahl weltlicher Dynasten schlossen"). *) *) Wigand, Archiv Vi. p. 287. — quia non sumus canes muti non valentes latrare, halberstadensis ecclesia, quae hactenus mammis regum 7
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