1864 -
Hannover
: Hahn
- Autor: Schaumann, Adolph Friedrich Heinrich
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt, Höhere vaterländische Lehranstalt
- Regionen (OPAC): Hannover, Braunschweig
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Braunschweig/Hannover
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
- Konfession (WdK): offen für alle
Vicar, Ständen itnb Städten der Grafschaft die Huldigung des
Bischofs untersagte, was durch ein Mandat zu Basel, 31. October
1433, noch bestätigt wurde. Dann verglich man endlich sich dahin,
daß Herzog Wilhelm und weiter Niemand das Versetzte wieder
einlösen solle. Allein es fehlte ihm an Geld, und als sein Sohn
Friedrich die hildcsheimischen Unterthanen beraubte und belästigte,
setzten sich die stiftischen Ritter diirch Ueberfall mit Gewalt in den
Besitz der Schlösser Hombiirg und Eschershausen, belagerten Calen-
berg, und die Fehde brach erst recht in volle Flammeri aus. Auch
Wilhelms Sohn, gleiches Namens, gerieth als Gefangener in die
Hände feiner Feinde.
Dies war jur Zeit 1447, als Wilhelm mit den Herzögen von
Grilbenhagen m Fehde lag und ein großes hilssitisches Heer das
göttingsche Land verwüstete und die Städte Göttingen und Ein-
beck belagerte. Die Angelegeiiheiten standen schlecht genilg für
Wilhelm, als Erzbischof Friedrich von Magdeburg, Bischof Burk-
hard von Halberstadt, Kurfürst Friedrich voii Brandenbilrg und
Herzog Heinrich von Wolfeiibüttel, wozu noch der Cardinal-Legat
Nrcolaus kam, die Ausgleichung am 10. März 1452 jit Halber-
stadt zu Stande brachten. Wilhelm war im Ganzen Sieger,
konnte alle homburgischen Stücke etiilösen, auch seinen gefangenen
Sohn um 2000 Gulden einkaufen, und Stäiide und Städte des
Fürstenthums Oberwald übernahmen gegen eine neue Steiler, —
eine der ersten im Geiste der neuern Zeit, — die Herbeischaffung
der zur Ausgleichung nötbigen Gelder.
Vielen Kummer machte dem Vater sein Sohn, Friedrich, Turbu-
lentus, der Unruhige genannt. Bei einer Fehde der münsterschen
Bürger gegen ihren Bischof 1454 ward er von diesem und dem
Erzlnschvf von Cölln bei Varlar geschlagen und gefangen, und
nur mit schwerem (Selbe ausgelöft. 1461 vermählte er sich mit
Anna, der Tochter Erichs von Grubenhagen und Witwe Al-
brecht Iii. von Baiern. Danii führte er ein Wegelagererleben,
überfiel auf der Heerstraße Kaiifmaiinsgüter un.b gerieth mit der
Verbindung der niedersächsischen Städte, namentlich Lübeck und
Lüneburg, darüber 1462 in schwere Fehde, die erst 1467 durch den
Frieden von Quedlinburg verglichen ward").
In demselben Jahre 1473, wo Wilhelms Bruder, Heinrich *)
*) Klemschmidt, Sammlung v. Landtags-Absch. I., p. 187.