1864 -
Hannover
: Hahn
- Autor: Schaumann, Adolph Friedrich Heinrich
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt, Höhere vaterländische Lehranstalt
- Regionen (OPAC): Hannover, Braunschweig
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Braunschweig/Hannover
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
- Konfession (WdK): offen für alle
zurück, ward 1530 von der Neichsacht losgcsprochen und zog sich
endlich in das Kloster Wienhauscn zurück, wo er am 25. Februar
1532 in tiefster Zurückgezogenheit starb.
§. 23. Von der hildeöh eimischen Stiftsfehde und den An-
fängen der Reformation in den braunschtvcig - lünebnrgischen
Landen.
Wir müssen die specielle Ncgeuteugeschichte der einzelnen
Stämme des welstscheu Hauses um ein Weniges unterbrechen, um
zwei andere für unsere Lande höchst wichtige Ereignisse, die an der
Spitze des 16. Jahrhunderts oder vielmehr richtiger an der Spitze
einer neuen Zeit überhaupt stehen, in zusammenhängender Erzäh-
lung besser würdigen zu können. Diese Ereignisse sind die hildes-
heimischc Stiftssehde und der Beginn der Reformation. Während
die erstere zu einer Zeit, als eben der Kaiser den ewigen Land-
frieden sammt den dazu gehörenden Gerichten zur Vermeidung der
Fehde und Eigenmacht eingesetzt hatte, ganz dem entgegen fast alle
welstscheu Fürsten in Krieg entzweite, und sie in politischen Ver-
bindungen aus einander trieb, ihren Besitz unsicher machte, so wie
politische Machinationen gegen einander noch ein ganzes Jahr-
hundert hindurch fortsetzeu hieß, und endlich wegen der Folgen
des Kriegs die verschiedensten Aenderungeu der Verfassungen im
Innern bedingte, handelte es sich jedoch meist immer nur um den
materiellen Vortheil der herrschenden Familien, weniger um eine
Feindschaft der Völker selbst. Bei der Reformation aber, wo es
sich um höhere Interessen des Geistes titib Gemüths handelte, durch-
drang auch der Kampf um solche alle Stände von oben bis unten;
darum mußte die Zeit, bis zu welcher Ruhe und Verständigung
folgen konnte, theils so lange dauern, theils auch der Kampf, weil
Alles daran Theil nahm, so verderblich für Land und Leute werden.
I. Hildesheimische Stiftsfehde.
Viel. Lüntzel, Geschichte des Stifts Hildesheim.
Während verschiedene Bischöfe des Stifts Hildesheim im 15.
Jahrhundert, Johann Iii., Magnus, Bernhard von Lüneburg und
Ernst, bis 1471 durch verschiedene Wirthschaften den Wohlstand
und das Ansehen des Landes im Ganzen schon nicht in die Höhe
bringen konnten, sank auch zu jener Zeit das innere Staatslebeu
ditrch eine zwiespältige Bischofswahl, welche auf Henning von
Haus tlnd den Landgrafen Hermann von Hessen sich und bestän-