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1. Handbuch der Geschichte der Lande Hannover und Braunschweig - S. 223

1864 - Hannover : Hahn
223 Sohn Wilhelm, und obwohl dieser noch neun Brüder hatte, so war doch von allen Verwandten beim eignen Tode am 30. März 1642 Niemand mehr am Leben. Damit erlosch dieser Nebenzweig der lüneburgischen Linie wieder. Heinrich des Mittleren zweiter Sohn, Ernst, war seit 1527 also somit fast der ausschließliche Erbe des ganzen Herzogthums Lüneburg geworden. Zu Uelzen am 27 Juni 1497 geboren, ward er am Hose jdes Kurfürsten Friedrich des Weisen von Sachsen erzogen, von wo er mit dem früheren Lehrer und nachherigen Hof- prediger des Kurfürsten Johann Friedrich, den: berühmten Spala- tinus, rm Jahre 1512 die Universität Wittenberg bezog. Hier lernte er Luther persönlich kennen, und dies ward entscheidend für sein ganzes übriges Leben. Nachdem er dann noch zwei Jahre auf Reisen, vorzüglich in Paris, zngebracht, kehrte er 1520 nach Lüne- burg zurück, um nach der Abdankung seines Vaters die Regierung selbst zu übernehmen. Die Hauptaufgabe seines ganzen Lebens war die Einführung der neuen Lehre. Schon 1524 und 1525 auf dem Landtage zil Uelzen ward damit begonneii, rnid alles Widerspruchs der noch vorhandenen katholischeii Corporationeii, besoiiders der Klöster und Stifter, ungeachtet, vorzüglich seit Eriist 1530 den Magister Urba- nus Regius (König) zil seinem Geiieral-Superintendenten ernannt hatte, glücklich damit fortgefahren. An diesen Namen knüpft sich voii da an bis zu seinem Tode 1541 ein nicht geringer Theil der Neformatioii in unseren Landen*). Das Vermögen der katholischen Klöster und Stifter ward meist von Ernst mit dem eignen Do- manio vereinigt, dagegen für die Kirchen nnb Schulen der neuen Confessioli im Verein mit den Landständen treulich gesorgt. Bei Allem, was von den protestantischen Fürsten für ihre Sache gescbab, war Erlist der eifrigste Bnndesgenosse, bei dem Bündnisse zil Torgau, bei der Protestation zil Speier, bei lieber- reichung der Confession zil Augsburg lind bei dem schmalkaldischen Bündnisse. Ein jüngerer Bruder von Ernst, Fraiiz, noch Kind bei dev Abdankuiig des Vaters, nunmehr im Jahr 1536 mündig gewor- den, verlangte jetzt feinen Theil an der Regierung, der ihm auch, in Form einer Gesammtregierung, willig zugestanden wurde. Je- ') Uhlhorn, Urbanus Regius.
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