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1. Handbuch der Geschichte der Lande Hannover und Braunschweig - S. 303

1864 - Hannover : Hahn
303 von Gran waren Thaten, die eben so znm Vortheil des habs- burgischen, als znm Ruhm des welstschen Hanfes gereichten. Der dritte Sohn, Maximilian Wilhelm, trat mit 6700 Hannoveranern in den Sold Venedigs, und kämpfte mit diesem stets durch neue Zusendungen vollständig erhaltenen Heere von 1685 bis 1687 ruhmreich gegen die Türken in Morea. Als der gefährlichste Gegner Oesterreichs, Ludwig Xiv., fast schon alle Länder des oberen Rheins und der oberen Donau in Delitschland in seiner Gewalt hatte, war es wieder Ernst August, der 1688 Brandenburg, Sachsen und Hessen zu einem Bunde gegen Frankreich mit sich vereinigte. Er erschien selbst mit dem Erbprinzen Georg Ludwig an der Spitze von 8000 Mann am Mittelrhein, entsetzte Franksllrt und Coblenz, eroberte 1689 Mainz und rettete so, indem er das Kriegstheater näher nach Frankreich versetzte, den Kaiser ans großer Verlegenheit. Im Jahre 1690 befehligte der Erbprinz 11,000 Mann hannoversche Truppen in den Nieder- landen; 5000 Mann wurden 1692 von Ernst August dem Kaiser zur Hülfe nach Ungarn gesandt, der sich durch einen Vertrag vom 20./30. Juni desselben Jahres, mit England und Holland abge- schlossen, auch noch zur Stellung von andern 8000 Mann gegen Frankreich in den spanischen Niederlanden verpflichtete. Zwei Söhne, welche mit dem General Chauvet 1690 dem Kaiser gegen die Türken zu Hülfe gezogen waren, starben den Tod des Kriegers ans dem Schlachtfelde. Aber der Vater ließ sich nicht abhalten^ treu seinem Kaiser zu helfen, zu einer Zeit, wo Lauheit und Mangel an Patriotismus der meisten Fürsten über das deutsche Vaterland unsägliches Elend brachten! Solche Verdienste konnten wohl ans Anerkennung von Seiten des Kaisers Anspruch machen; aber dieser meinte noch immer mit stets neuen Versprechungen ausznreichen. So bildete sich 1691 jener Bund gegen die Pläne Ernst Angust's, dessen schon bei der Primogenitur gedacht ist, und an dem sogar fremde Staaten, wie Frankreich, Dänemark und Schweden, Theil nahmen. Endlich ward man auch in Hannover des ewigen Hinhaltens müde, und man beschloß, die Angelegenheit mit mehr Energie §u betreiben, und mehr in die Hände des Cammer-Präsidenten und geheimen Raths Otto Grote zu legen. Zunächst sandte man denselben 1690 nad; Dresden, um die Differenz wegen der lanenbnrg'schen Erbschaft beiznlegen. Es ge-
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