1864 -
Hannover
: Hahn
- Autor: Schaumann, Adolph Friedrich Heinrich
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt, Höhere vaterländische Lehranstalt
- Regionen (OPAC): Hannover, Braunschweig
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Braunschweig/Hannover
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
- Konfession (WdK): offen für alle
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Schweden und dessen König Kurl Xii. kriegten, mußte Kurfürst
Georg Ludwig, weil seine Vorgänger den Frieden von Altona
1689 garantit hatten, als Theilnehmer aus Seiten des Letztern
stehen. Allein der Frieden von Travendahl, 8. August 1700, der
Schweden Alles, was man ihm, zu nehmen drohete, wieder von
Neuem zugestand, setzte auch der Theilnahme Hannovers bei diesem
Kriege bald ein Ziel.
Es war dies zu derselben Zeit, wo Ludwig Xiv. ganz Europa
durch den für die Große seines Hauses begonnenen spanischen Erb-
solgekrieg in Bewegung setzte. Während mehrere deutsche Fürsten,
unter Anderen die Kurfürsten von Cölln und Baiern, sich gradezu
gegen den Kaiser lind Oesterreich ails die Seite Frankreichs stell-
ten, hielt Kurfürst Georg Ludwig, seinen alten Versprechungen ge-
mäß, treu zum Reich. Seine Truppen vereinigten sich mit freuen
Eugen's und Marlborouglsts und fochten mit in der siegreichen
Schlacht bei Höchstädt am 13. August 1704z die schon in Deutsch-
land eingedrnngenen Franzosen wurden dadurch bis an den Rhein
zurückgeworfen, iitib Kurfürst Georg Ludwig bekam 1707 den Ober-
befehl über die Reichsarmee, um sie mit dieser auch von hier gänz-
lich zu vertreiben. Allein dne schlechte Zucht und Haltung dieser
Truppen, über welche, als berüchtigt genug, ewig geklagt un fr ge-
spöttelr ist, verhinderte jeden eigentlichen Erfolg, und so mußte er
sich begnügen, statt selbst in Frankreich einzudringen, die Franzo-
sen nur von einem weitern Eindringen in Deutschland abznhalten.
Das Hauptkriegstheater war während der Zeit in den Niederlan-
den, wo die Schlachteil voil Olidenarde, 11. Juli 1708, und bei
Malplaqnet, 11. September 1709, die blutigsten des ganzen Krieges,
geliefert wurden. Bei den verbündeten Heereil besaildeil sich 17,000
Hannoveraner unter dem Oberbefehl deö Geiierals voll Bülow, initer
ihnen allch der Kurpriilz Georg, der vom Vater angewleseil war,
in der Schule Marlborouglsts das Kriegsweseil zu lernen, und sich
auch bald dlirch Eifer und Mlith bei jeder Gelegenheit auszeich-
nete. Georg Llidwig jedoch legte im Jahre 1709 freu Oberbefehl
über die Reichsarmce, weil man nuf alle seine Vorschläge ziir Ver-
besserung dleseö Corps nicht achtete, freiwillig wieder llieder.
Ereigllisse in der nächsten Nähe feiner Staaten bestimmten
ihn nicht weniger mit zu diesem Schritte. Aus dem schwedischen
Kriege war der große nordische Krieg gegen Karl Xii. entstanden,
der für diesen bckaniltlich mit der Schlacht bei Pliltawa 1709 ein