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1. Handbuch der Geschichte der Lande Hannover und Braunschweig - S. 340

1864 - Hannover : Hahn
340 30jährigen Friedens erfreuen, während dessen sie Zeit hatten, die Drangsale des 7jährigen Krieges zu überwinden. Nnr einzelne Ereig- nisse unterbrachen den einförmigen Gang der geregelten Verwaltung. In dem Bisthum Osnabrück, dessen alternirender Besitz dem Hanse Braunschweig-Lüneburg im westphälischen Frieden zugesagt war, war dem Kurfürst Ernst August 1698 als katholischer Bischof Karl von Lothringen, diesem Ernst August Ii. aus dem Hause Braun- schweig-Lüueburg, und diesem wiederctemens August von Baiern bis 1761 gefolgt. Einige Zeit blieb das Bisthum unbesetzt; erst 1764 wurde Herzog Friedrich voll Jork, der zweite Sohn Georg Iii., als halbjähriges Killd zilm Regeilten des Bisthums erklärt. In seiilem Namen führte ein geheimer Rath bis 1783 die Regierung. In diese Zeit fällt auch die Wirksamkeit des berühmten Patrioten und Geschichtschreibers Jnstlls Möser (geboren 1720 P 1794), der geheimer Referelidar, ritterschastlicher Syndikus und advocatus patriae in Osnabrück war. Sein Alldenken wird zu allen Zeiten gesegnet still, und sein Beispiel der Nachkommenschaft zur Nach- eiferung bienen. Einer traurigen Episode der welsischeil Familiengeschichte sei hier nur klirz erwähnt. Caroline Mathilde, die junge 17jährige Schwester Georg Iii., hatte sich am 8. November 1766 mit König Christian Vii. voll Dänemark vermählt, einem Moilarcheil von schwankendem, unselbstständigem Charakter und ihrer in keiner Hin- sicht würdig. Der entschlossene Leibarzt Strlieilsee wußte in Kopen- hagen, so lange sein Einfluß dauerte, noch alles z>lm Besten zu leiten; als aber der Adel, darüber llilzllfrieden, eine förmliche Ver- schwörlmg gegen diese Persönlichkeit anzettelte, welche am 16. Januar 1772 zum Ausbruch kam, ließ sich der Köllig einreden, Struensee im Verein mit der Königin stehe ihm nach den Leben. Die schmäh- liche Hinrichtung des Leibarztes und des Grafen Brand erfolgte, und gegen die Königin erlaubte mail sich die unwürdigsten Pro- ceßakte. Weilil allch der König voll England, ihr Bruder, sich hiergegen setzte, so that er doch längst nicht genug für stille Schwe- ster, die geschieden wllrde, und ihre Tage bis zu ihrem Ende am 10. Mai 1775 ans dem Schlosse zu Celle gleichsam in Verbannung zubrachte. Sie hat bis zum letzteil Athemzuge ihre völlige Unschuld betheuert.*) *) lieber Caroline Mathilde von Dänemark s. Malortie, Beiträge zur Ge- schichte des braunschweig-lüneburg'schen Hofes, Heft 2, pag\ 61.
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