1864 -
Hannover
: Hahn
- Autor: Schaumann, Adolph Friedrich Heinrich
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt, Höhere vaterländische Lehranstalt
- Regionen (OPAC): Hannover, Braunschweig
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Braunschweig/Hannover
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
- Konfession (WdK): offen für alle
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hierdurch einzuschmeicheln. Seine Erwartung,durch seinen Neligions-
wechsel, derübrigens auf die Verhältnisse seiner protestantischen Unter-
thanen keinen weitern Einfluß ausübte, das Bisthum Hildesheim
und die Kurstimme von Cölln zu gewinnen, ging nicht in Er-
füllung.
Anton Ulrich starb einige Jahre nach seinem Uebertritte zum
Katholicismus 1714, mit Hinterlassung von zwei Söhnen, August
Wilhelm und Ludwig Rudolf.
Von feinen übrigen elf Kindern starben vier Söhne und zwei
Töchter in sehr zartem Alter; sein ältester Sohn August Friedrich
stll 1676 bei Philippsburg, und von den Töchtern vermählte sich
die 1658 geborue Elisabeth Eleonora 1675 an den Herzog Johann
Georg von Mecklenburg, und 1681 zum zweitenmal au den Her-
zog Bernhard von Sachsen-Meiningen; Anna Sophia, geboren
1659, vermählte sich 1677 an den Markgrafen Karl Gustav von
Baden, wogegen die 1666 geborue Augusta Dorothea 1684 von
dem Fürsten Günther von Schwarzburg-Arnstadt heimgeführt ward.
Die 1669 geborue Henriette Christine ward Aebtissin zu Ganders-
heim, und nachdem sie zur katholischere Religion übergctrcten war,
Aebtissin zu Ruremonde.
§ 38. Die Herzöge Augnst Wilhelm, Ludwig Rudolf.
Anton Ulrich hatte schon längere Zeit vor seinem Tode die
Bestimmung getroffen, daß dem ältesten seiner Söhne, August Wil-
helm, die Regierung im Fürstenthum Brauuschweig-Wolsenbüttel,
dem jünger«, Ludwig Rudolf, dagegen die Negierung in der
Grafschaft Blankenburg zufalleu solle. Der 1662 geborue August
Wilhelm hatte, nachdem er sich in Gens den Studien hingegeben,
die hergebrachten Reisen an fremde Höfe unternommen und trat
1714, also in einem Alter von 52 Jahren, die Negierung des
Herzogthums an. Er war ein milder, leutseliger Herr, gütig gegen
seine Unterthanen, frei von jeglicher Leidenschaft, ohne Stolz und
Ehrgeiz, dabei aber auch jeder Energie, Charakterfestigkeit und
Menschenkenntuiß entbehrend, was auch wohl der Grilnd sein
mochte, daß Anton Ulrich noch kurz vor seinem Tode an seine
Söhne eine Ermahnung und Instruktion gelangen ließ, in der er
diesen, nachdem er sie 511 brüderlicher Eintracht vermahnt, eine ge-
naue Charakteristik der bedeutendsten damaligen Staatsbeamten
des Herzogthums gab.