1864 -
Hannover
: Hahn
- Autor: Schaumann, Adolph Friedrich Heinrich
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt, Höhere vaterländische Lehranstalt
- Regionen (OPAC): Hannover, Braunschweig
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Braunschweig/Hannover
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
- Konfession (WdK): offen für alle
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gen und für die Sache des Vaterlandes begeisterten Männern be-
stand. Es war dies die sogenannte schwarze Schaar.
Im Monat Mai 1809 begab stch dieselbe an die böhmische
Nordgränze, um diese zu schützen, warf eine Abtheilnng des sächsi-
schen Heeres bei Zittau zurück nnb besetzte sodann Dresden. Ans
Sachsen bald durch die Uebermacht des Feindes vertrieben, socht
Friedrich Wilhelm im Verein mit den Oesterreichern mit Glück
bei Berneck gegen Jnnot nnb machte darauf wiederum den Ver-
such, Sachsen 511 besetzen.
Doch waren alle diese kleineil Unternehmungen nur Seiten-
Parthien des großen Kampfes Napoleon's gegen Oesterreich, der
mittlerweile durch die Hauptschlachten bei Aspern und Eßlingen, im
Mai, und bei Wagram, im Juni 1809, entschieden wurde.
Diese Schlachten führten znm Waffenstillstand von Znaim
nnb bald darauf znm Frieden von Wien, 14. Oktober 1809, nnb
mit diesem Ereigniß mußte auch eine vollständige Aenderung in
den Kriegsoperationen des brannschweiger Herzogs eintreten.
Oesterreich schlug ihm vor, an den Friedensunteichandlungen
Th eil zu nehmen nnb seine Reich ssürste n stellnng gänzlich anfzn-
geben. Er ging ans biefen Vorschlag nicht ein, und Napoleon
beschuldigte ihn nunmehr des Trenbrnchs, indem er sein zu Lübeck
gegebenes Wort, gegen die Franzosen die Waffen nicht führen zu
wollen, gebrochen habe. Er war jetzt gänzlich schutzlos, da Oester-
reich sich seiner nicht mehr annehmen konnte. Deutschland mußte
er verlassen, und England zu erreichen suchen, das stand
fest. Aber wie dies bewerkstelligen bei seiner augenblicklich einge-
nommenen Position in Böhmen! Sich dnrchznschlagen mit seiner
schwarzen Schaar, um die Nordküste Deutschlands zu gewinnen,
das war der einzige Weg. Zu Zwickau machte er deshalb seine
Krieger mit diesem seinem Entschlüsse bekannt und stellte es ihnen
frei, ihn zu verlassen. Nur Wenige thaten dies. Die Mehrzahl
brach im Juli 1809 ans. lieber Altenburg ging der Weg nach
Leipzig, das man bereits am 25. Juli erreichte, und woselbst man
mit einigen sächsischen Truppen ein kleines Gefecht zu bestehen
hatte, ans der die schwarze Schaar als Sieger hervorging. Der
Weg ging über Halle weiter in’8 Mansfeldffche. Halberstadt, das von
den Feinden inmittelst besetzt worden war, mußte genommen, oder
der schwierige Weg dnrch's Harzgebirge gewählt werden. Friedrich
Wilhelm eiitschied sich für das erstere, und ein blutiges Gefecht ent-