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1. Lehrbuch der Geschichte vom katholischen Standpunkte aus - S. 99

1864 - Hildburghausen : Nonne
Vii. Zeitraum. Das deutsche Reich unter Lothar Iii. re. 99 aber wollten von einem Vergleich nichts wissen. Friedrich kehrte zu Ludwig zurück, der über diese Treue innigst ergriffen, ihn fortan als Freund und Mitregenten in Deutsch- land behandelte. Wegen eines Krieges, den Ludwig gegen die dem Papste ergebenen Welsen in Neapel führte, wurde das Jnter- dict über ihn ausgesprochen. Nach vielen vergeblichen Versuchen einer Aussöhnung mit dem Papste er- klärten die deutschen geistlichen und weltlichen Kurfürsten (außer Böh- men) aus dem ersten Kurverein zu Rhense 1338, daß der von den Kurfürsten durch Stimmenmehrheit gewählte König durch die bloße Wahl, ohne die Bestätigung des Papstes, für den wahren König und römischen Kaiser zu halten sei. Doch das gütliche Einverständniß Ludwigs mit den geistlichen und weltlichen Fürsten wurde durch seine Ländersucht bald wieder ge- trübt. Er zog die Mark Bran- denburg und mehrere Grafschaften '(Holland, Seeland, Friesland und Hennegau) als erledigte Reichs- lehen an sich, und Tirol erwarb er dadurch, daß er die Gräfin Mar- garetha Maultasch von ihrem Ge- mahl schied und mit seinem Sohne Ludwig vermählte. schlossen sie gern mit dem, Mark- grafen Frieden, in welchem er nicht einen Fuß breit Land verlor. Nicht nur als Held war Waldemar aus- gezeichnet, sondern auch als Regent. Mit fester Hand hielt er Recht und Ordnung im Lande, der Adel durfte nicht nach Willkür seinen Uebermuth an den Wehrlosen auslassen und die Städte unterstützte er im Han- del und in den Gewerben. Sein frühes Ableben wurde daher all- gemein betrauert. Mit Waldemars Bruderssohn, dem unmündigen Hein- rich, erlosch 1320 die anhaltinische Herrscherlinie in Brandenburg, die beinahe 200 Jahre segensvoll über Brandenburg regiert hatte. Die Zeit von 1320 —1324 war ein Interregnum für die Mark Bran- denburg. Vier Jahre war das Land ohne Oberhaupt. Während dieser Zeit fielen die Nachbaren über das Land her, rissen Stücke ab und verwüsteten es schrecklich. Dazu kam noch, daß das Faustrecht mit Macht um fick griff. Räuber- banden unter dem Namen Stellmeiser durchzogen das Land und machten alle Straßen unsicher. Endlich 1324 zog Kaiser Ludwig die Mark als ein erledigtes Reichslehen ein und so beginnt mit ihm ein neues Herr- ' schergeschlecht in der Mark Bran- denburg, nämlich das der Bayern. Culturzustand Deutschlands im 12. und 13. Jahrhundert. 1. Auf kirchlichem Gebiete. Die Kreuzzüge haben außer dem Wi- derstande gegen den Islam viel Treffliches hervorgebracht: Sie haben die Frömmigkeit genährt, Theilnahme an kirchlichen Angelegenheiten er- weckt, die schlummernden Kräfte des menschlichen Geistes aufgeregt; das Emporkommen des Bürgerstandes, die Macht der Städte, die Blüthe des Handels gefördert; die Erfahrungen in der Natur-, Erd- und Völker- kunde vermehrt) die edelsten Gewächse aus Asien nach Europa geführt. Zu dem Schönsten aber, was sie gefördert, gehören die geistlichen Ritter- und verschiedenen Mönchsorden Die ersteren sind: die Johanniter, die
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