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1. Geschichte des teutschen Volkes - S. 64

1837 - Oldenburg : Schulze
(J4 Zweiter Zeitraum. eines einzigen Menschen. Darum mußte die glückliche Gegen- wart mit Theodorich's Tode (I. 526) gleichfalls dahinsterben. Für die katholischen Angelegenheiten war dieses indcß kein un- glückliches Ereigniß, da Theodorich als Arianer, so duldsam er sich anfänglich auch gezeigt hatte, gegen das Ende seines Le- bens in den leidenschaftlichen Hader seiner Neligionsparthei mit eingriff. Amalasucntha s, seiner Tochter, vormundschaft- liche Regierung war, obwohl nicht ohne Verbrechen, unter der Leitung des staatsklugen Cassiodor in mancher Hinsicht noch wohlthatig; aber nach dem Tode (I. 533) Athalarich's, ihres Sohnes aus erster Ehe, des Thronerben, wurde sie von Thcodat, mit dem sie eine zweite Ehe eingegangen hatte, eingekerkert und bald nachher ermordet (I. 535). Iustinian, der griechische Kaiser, schickte, angeblich als Racher, eigentlich aber um den Besitz Italiens, Bclisar, seinen Feldherrn, und dieser rückte ohne Schwertschlag in Rom ein. Vitiges, Nachfolger des ent- setzten Theodat, belagerte ihn daselbst zwei Jahre lang, mußte aber dennoch am Ende zurückziehen und sich in Ravenna ein- schließen. Jetzt kam Theudebert von Austrasien, Chlodwigs Enkel, mit 100,000 Mann über die Alpen und fiel, von bei- den Partheien zu Hülse gerufen, selbstsüchtig über beide her. Doch rieben Seuchen und Hunger seine wilden Krieger aus. Nur ein kleiner Nest wanderte über die Gebirge zurück. Be^ lisar gewann damit Ravenna für den Kaiser, wurde gleich darauf aber aus Italien zurückberufen. Neuerdings erhoben sich die Gothen unter Totila (I. 541) zu einer mächtigen An- strengung, die jedoch Italien nicht wieder in ihre Gewalt zu- rückbrachte. Belisar trat abermals, doch ohne Ruhm, als Kämpfer auf. Ihm folgte Narses im Oberbefehle, und diesem gelang der vernichtende Schlag am lactarischen Berge, als Totila schon nicht mehr war (J.553). Die Gothen waren er- drückt, aber Italien noch nicht von dem blutigen Jammer erlöset, denn eine größtentheils noch heidnische Schar von 75,000 Franken Und Allemannen unter Butelin und Leutharis wälzte sich zu Raub und Beute über das Gebirge daher. Auch diese gingen zu Grunde, ein Theil durch Hunger und Seuchen, der andre bei Cassilinum durch das römische Schwert (I. 554). Narses verwaltete Italien jetzt im Namen des griechischen Kaisers. So gestalteten sich die Verhältnisse in diesem Lande, mit denen die Geschichte der Franken fortwährend und noch mehr in der Zukunft in so vielfacher Berührung steht.
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