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1. Geschichte des teutschen Volkes - S. 105

1837 - Oldenburg : Schulze
Ludwig der Fromme. Theilung des Reiches. 105 für den Augenblick ohne Grund war. Jndeß änderten sich auch die Verhältnisse mit Rom, da Leo bald starb und Stephan, dessen Nachfolger, dem Ludwig eine freundschaftlichere Seite bot, ihm von feiner Erhebung Anzeige machte und bald selbst nach Frankreich kam, wo er an ihm und feiner Gemahlin Jrmingarde zu Rheims die Krönung wiederholte. Ein Kriegszug. welchen Ludwig gegen die Normannen zu Gunsten der von Godofried's Söhnen vertriebenen Dänischen Könige, Hariold und Neginfried, unternahm (I. 818), war eben fo wenig glänzend als folgenreich, wenn nicht etwa da- durch, daß Hariold in Folge dieser erwiesenen Freundschaft und mit ihm viele Dänische Große später den christlichen Glauben annahmen, indem sie zu Mainz die Taufe empfingen (I. 826). Eine Quelle vieler Leiden eröffnete sich Ludwig aber durch die frühe Theilung des Reiches unter feine drei Söhne (1,817). Demzufolge eihielt Ludwig Baiern, Pippin Aquitanien, beide jedoch mit Erweiterung der Grenzen, und Lothar den übrigen Theil des Reiches mit dem Kaisertitel, damit in letzterem die Einheit des Ganzen erhalten würde, während erstere, wie auch Bernhard von Italien, ihm unterthan bleiben sollten. Pippin wurde sofort nach Aquitanien geschickt, Ludwig aber blieb noch am Hofe, und Lothar nahm Theil an der Regierung des Va- ters. Durch diese Theilung fand sich nun zuerst Bernhard von Italien, der als der Sohn des älteren Bruders von Lud- wig mehr Ansprüche auf die Kaiserwürde oder doch keine Ver- bindlichkeit zum Gehorsam gegen feinen viel jüngeren Vetter zu haben glaubte, äußerst gekränkt und veranlaßt, gegen den Oheim die Waffen zu ergreifen. Doch unterwarf er sich, ehe es zum Kampfe kam. Ludwig aber ließ ihn gefangennehmen und vor ein Gericht stellen, das ihn zum Tode vcrurthcilte. Die Gnade, welche dem unglücklichen Bernhard zu Tbeil wurde, war grausamer als der Tod; denn er wurde geblendet und starb drei Tage nachher. Lothar erhielt später Italien und wurde daselbst von dem Papste Paschal 2. zum Kaiser gekrönt (I. 823). Inzwischen war die Schwäche der Regierung offenkundig geworden; die Unzufriedenen sammelten sich zu diesem oder jenem der Söhne Ludwigs und flößten auch ihnen Abneigung gegen den Vater ein. Die Gräuelthat an Bernhard vermehrte den Unwillen. Und daß Ludwig -selbst, von Reue getrieben, öffentlich Buße that, machte ihn bei Vielen zum Gcfpötte. Vielfache Empörungen, in der Bretagne, Gascogne, Panno- nien, Dalmatien, bei den Slaven u.f.w. nährten den rührigen Geist. Mißwachs, Ueberfchwemmungen und böse Seuchen hatten allgemeine Noth verbreitet und machten Gedanken a» f
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