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1. Geschichte des teutschen Volkes - S. 141

1837 - Oldenburg : Schulze
Zustand des Reiches. Konrad 2. Ul anwandten, die Herzogtümer vorzugsweise an Häupter ihrer Familie zu bringen, wirkte auch mit der Zeit nicht fort, und selbst dabei haben wir gesehen, wie wenig sicher solche Mittel für die Macht der Krone waren. Auch suchten diese beiden Fürsten die Waltung der Herzoge durch ungeordnete Pfalzgra- fen — zur Wahrnehmung der Gerechtsame des Königs — zu mäßigen; allein auch diese Einrichtung wurde unter den spä- teren Königen kraftlos, Vorzüglich aber suchten sich die säch- sischen Kaiser durch den Einfluß der Geistlichkeit zu beben, da sie, wenn nebenher unstreitig auch aus religiösen Antrieben, gegen die Bischöfe und gegen die Dienet der Kirche überhaupt sehr freigebig waren, mit Gütern sowohl, als mit Rechten. Die Früchte dieses Verfahrens sind, wenn nicht selten auch undankbar, so doch in der Regel sehr bedeutend gewesen. Den- noch war cs unter den letzten schwachen Fürsten überall zur Gewohnheit, zum Rechte geworden, sich um diese wenig oder gar nicht zu kümmern. Die bestehenden Gesetze, zum Theile veraltet oder unpassend und auch nicht durch neue ergänzt, wurden übersehen und Willkühr trat an deren Stelle. Selbst die noch immer üblichen Gottesurtheile hatten des Guten wenig, des Schlimmen sehr viel. Gediehen nun freilich die Gewerbe — namentlich nach Entdeckung der Harzmetalle Unter Otto dem Großen —, der Ackerbau und der gegenseitige Verkehr, sogar Kunst und Wissenschaft mehrfach in erfreulicher Weise, da in letzterer Hinsicht die Schulen zu Magdeburg, Hildesheim, Hal- berstadt, Hersfeld, Paderborn, Korvey, Mainz, Trier, Utrecht u. s. w. unter sich um den Vorrang wetteiferten: so brachte doch von der andern Seite die Gesetzlosigkeit und die Kampflust des Zeitalters wieder hemmende Früchte zu Wege, Selbstsucht, Händel, Fehden, Zerstörung der bürgerlichen Ordnung, daß seiner Habe und selbst seines Lebens kaum Jemand sicher war. 8- 31. Konrad's 2. kluge Waltung. Erwerbung Burgunds. Sein Verdruß in Italien. Unter solchen Verhältnissen haben wir Heinrich 2. ins Grab sinken sehen, da man gegen das Ende seines Lebens in den einzelnen Gebieten von seinem Dafeyn kaum noch einige Kenntnisi genommen hatte. Jeglicher ging seinen eignen Weg und schien des Königs nicht bedürftig. Hatte man ihn des- halb bei seinem Hinscheiden gar nicht einmal vermißt, so wäre es eben kein Wunder gewesen, und Teutschland wäre damals schon aus seiner kaum noch begonnenen Einheit heraus und in
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