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1. Geschichte des teutschen Volkes - S. 248

1837 - Oldenburg : Schulze
Fünfter Zeitraum. 248 daß man diesem, wie dem Herzoge selber, unterthanige Ehre erwiese. Ein edler Schweizer, Wilhelm Tell, Walters Eidam, weigerte sich solcher Schmach. Der Vogt ließ ihn vor sich bringen und gebot ihm als Strafe einen Äpfel von des eignen Kindes Haupte zu schießen. Teil mußte es wohl, weil Geßlcr sonst den Knaben zu tobten drohete; aber er traf glücklich. Da fragte der Vogt, was er mit dem andern Pfeile, den er bei sich trüge, vorgehabt? Wenn er den Knaben getroffen, hatte er damit ihn selbst erschoffen, war die Antwort. Darüber ließ ihn der Vogt festhaltcn. Er aber entsprang wahrend ei- nes Sturmes aus dem Schiffe, in welchem er Geßler über den See gen Rütli fuhr. Der Vogt landete darauf bei Küft- nacht und ritt eben durch einen engen Hohlweg, als ihn Tells Geschoß aus dem Gebüsche her todt zu Boden streckte. Darü- der ermuthigten sich die Verschwornen. Der Neujahrstag kam heran. Zwanzig Männer von Unterwalden brachten die üblichen Geschenke zur Burg Sarnen. Der Vogt Landenberg begegnete ihnen, als er eben zur Messe wollte und hieß ihnen die Geschenke arif die Burg bringen. , Als aber das Thor ge- öffnet war, stießen sie ins H>wn und aus dem Gehölze kamen noch andere dreißig Bewaffnete heran. Die Burgleute wurden gefangen genommen, Landenberg auf der Flucht ergriffen und mit dem Schwure, nicht wieder ins Land zu kommen, entlassen. Auf ähnliche Weise wurden auch die andern Burgen überlistet, die ganze kaiserliche Mannschaft aber unversehrt über die Grenze geschickt. Blut wurde nicht vergossen. Am andern Sonntage erneuerten die Schweizer in jauchzender Versamm- lung den ewigen Bund. König Albrecht kam eben aus dem böhmischen Kriege zurück, als dieses vyrging. Alsbald dachte er das kühne Bergvolk zu bestrafen und mit Krieg zu überzie- hen; da sank er in den Tod. 8. 51. Heinrich 7. Aneignung Böhmens. Zug nach Italien. Der teutsche Königsthron blieb ein halbes Jahr erledigt. Es fanden sich mehre Bewerber, namentlich auch der König Philipp von Frankreich für seinen Bruder Karl von Valois. Dieser hoffte vorzüglich durch den Papst Klemens 5., einen Franzosen, der nach Benedikts Tode auf seinen Betrieb ge- wählt war und gegenwärtig, statt in Rom, zu Avignon in Frankreich residirte (1.1305), seine Plane durchzusetzen. Gleich- zeitig bemühete er sich für Karl um die Krone von Böhmen und Polen. Auf solche Weise hätte Frankreich auf die Dauer eine große Univcrsalherrschaft werden mögen, da außerdem
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