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1. Geschichte des teutschen Volkes - S. 249

1837 - Oldenburg : Schulze
Heinrich 7. Sein Tod in Italien. 249 Neapel und Ungarn bereits unter einem französischen Prinzen standen. Aber Klemens 5. neigte sich zu andern Grundsätzen, obschon er für den Augenblick nicht umhin konnte, den Prin- zen auch von seiner Seite in Vorschlag zu bringen. Auch die meisten' teutschen Fürsten gingen auf den Antrag nicht ein. Die Folge hatte cs indeß, daß man sich mit der Wahl beeilte. Unter den Wählenden selbst war Uneinigkeit. Der Erzbischof Peter Ai'chspalter von Mainz als Reichskanzler benutzte sie unter gewöhnlichen Künsten für seineabsichten und brachte es in der Versammlung zu Frankfurt dahin, daß der Graf Hein- rich von Luxemburg erwählt wurde. Heinrich war als ein tapferer Rittersmann bekannt, und man erwartete von ihm eine gute Handhabung des Friedens. Daß er gleich anfangs gegen den Erzbischof von Mainz und die andern Fürsten jene alten Willfährigkeiten üben mußte, kann man leicht denken. Alsbald nach seiner Krönung zog er den Rhein hinauf zur Förderung der Ruhe und des Rechts, und bestätigte bei dieser Gelegenheit auch die drei schweizerischen Waldstätte in ihrer Reichsunmittelbarkeit. Der Papst lreß sich von ihm die bereits üblichen Versi- cherungen in Betreff des Kirchenstaates und sonstiger Gerecht- same wiederholen, bestätigte ihn darauf in seiner Würde und suchte außerdem auch den König Philipp zufrieden zu stellen. Darauf hielt Heinrich 7. seinen ersten Reichstag zu Nürnberg, hauptsächlich wegen der üblichen Lehenserneuerung. Wichtiger war der zweite zu Speier. Noch wurde zwischen den Her- zogen von Karnthen, Oestrcich und Baiern um die böhmische Krone gestritten. - Heinrich berief sie nunmehr zu Urtheil und Recht vor die Fürstenversammlung. Da boten die Böhmen Elisabeth, die Schwester Wenzlav's, dem Könige zur Gemah- lin für seinen Sohn Johann. Der Gewinn war zu lockend. Also wurden Heinrich von Karnthen, der im Besitze des Lan- des war, auf den Grund unrechtmäßiger Aneignung, sodann auch die Andern durch Verträge von Böhmen ausgeschloffen und dasselbe dem luxemburgischen Hause zugewendct; denn Jo- hann wurde mit dem Königreiche belehnt und bald auch mit der böhmischen Prinzessin vermählt. « Sodann wurden auf dem Reichstage über die Herstellung des Kaiserthums und demgemäß über eine neue Romfahrt Be- schlüsse gefaßt, welche im Herbste des folgenden Jahres zur Ausführung kamen. ^ Von Lausanne aus zog ein starkes Heer über die Alpen, wahrend ein anderes zur Besitznahme Böh- mens und ein drittes gegen den widerspänstigen Grafen Eber- hard von Wirtemberg ausgesendet wurde (I. 1310). In Italien suchte sich Heinrich ganz unparteiisch über den Zwie- spalt der Guelphen und Gibellinen zu stellen, überflügelte die
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