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1. Geschichte des teutschen Volkes - S. 255

1837 - Oldenburg : Schulze
Kurverein. Ludwigs Tod. Karl 4. 255 desungcachtct auch den Papst zur Absolution oder auch nur zu gemildetcren Forderungen bereit zu finden. Dadurch blieb ei- nerseits die Sache, wie sie war, andererseits ärgerten sieb die Fürsten über solche schwachsinnige Berechnungen. Hierzu kam, daß Ludwig in Erweiterung seiner Hausmacht nicht den Weg gegangen war und ging, der Allen recht schien. Glück hatte er freilich dabei; denn schon war Brandenburg gewonnen, Nie- derbaierñ fiel ihm jetzt (I. 1340) anheim, zwei Jahre spater wendete er seinem ältesten Sohne Ludwig Tyrol zu, und end- lich erhielt er auch durch seine eigne zweite Gemahlin Holland, Seeland, Friesland und Hennegau. Zu sehr aber bewies er bei diesen Erwerbungen seinen Eigennutz, um Tyrol lósete er sogar die Ehe der Erbin Margaretha (Manltaseh), welche mit einem Sohne Königs Johann vermahlt war, aus kaiserlicher Machtvollkommenheit auf und verband sic sodann mit seinem eignen Sohne, den Markgrafen Ludwig von Brandenburg. Das Alles vermehrte die Zahl seiner Feinde. Sodann zog sich der Streit mit dem Papste — jetzt Klemens 6. — nicht allein in die Länge, sondern Ludwig war auch durch schwache Nachgie- bigkeit und Kleinmuth wieder in dieselbe mißliche Lage, wie früher, geralhen; das Interdikt war noch nicht aufgehoben, und an Umtrieben jeglicher Art fehlte es nicht. Da schritten die Kurfürsten zu einer neuen Wahl. Sie fiel auf Karl von Mähren, Johanns von Böhmen Sohn (I. 1346). Ganz ohne Anhänger war Ludwig noch nicht. Deshalb begann ein Krieg, der wiederum große Zerstörung drohete. Da fand der Kaiser zur gelegenen Zeit plötzlich auf der Löwenjagd seinen Tod (I. 1347). — Er ist ein Fürst von mancher schönen Herrschertu« gend, aber ohne eigentliche Charaktersstärkc gewesen. Daher größtenthcils das Unglück, welches aus den Verhältnissen her- vorging. Von ihm schreibt sich zum Zeichen der mit Friedrich getheilten Herrschaft der doppelte Adler als Reichswappen her. 8- 53. Karls 4. nachlässige Regierung. Die goldene Bulle. Innere Zustände. Drei Partheien waren bei Ludwigs Tode mächtig in Teutsch- land: das luxemburgische Haus, welches Böhmen, Mahren nebst einem Theile von Schlesien und Lausitz; das ostreichische, welches Destreich und einen Theil Schwabens; das baierische, welches außer Baiern Brandenburg, Holland und Tyrol inne hatte. Karl 4. begriff seinen Vortheil, indem er seine Tochter Katharina mit dem östreichischen Prinzen Rudolf verlobte und
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