Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte des teutschen Volkes - S. 283

1837 - Oldenburg : Schulze
. Friedrich 3. 283 willen gegen Beide. Darum war auch die endliche Ausgleichung nur wie ein dünnes Netz über schlüpfrigem Boden (I. 1463). Kaiser Friedrich hatte nunmehr durch den Tod seines Bruders Albrecht die sammtlichen östreichischen Lande an seinen Namen gebracht; aber für das Reich wurde er nicht thatiger. Erst im I. 1466 berief er einen neuen Reichstag nach Nürnberg. Ein zweiter wurde daselbst im folgenden Jahre gehalten, auf beiden über den Türkenkrieg und den Landfrieden verhandelt, aber nichts zum Schluffe gebracht. Friedrich mühete sich inzwischen unter allerlei Handeln von einem Tage zum ander.! und kam nicht von der Stelle. Die Türken verheerten wiederholt die Grenze und zogen ungestraft mit dem Raube nebst vielen Ge- fangenen in die Heimat zurück. Und doch war endlich nach vielen vergeblich gehaltenen Reichstagen von einer Heerfahrt gegen dieselben gar keine Rede mehr. Der klügste Gedanke, den Friedrich um diese Zeit ausführte, war die Verbindung mit dem Hause Burgund. Jndeß mach- ten sich auch hier die Sachen eher von selbst, als durch feine gewandte Kunst. Sie begründeten aber die Größe des Hauses Obstreich. Karl der Kühne, damaliger Herzog von Burgund, besaß zugleich die jetzigen Niederlande. Dadurch war. er ein mächtiger Herr und bedeutsam in seiner Stellung zwischen Frankreich und Teutschland. Er hatte eine einzige Tochter, Maria. Friedrich dachte diese mit seinem Sobne Maximilian zu vermahlen, und Karl ließ sich auf den Vorschlag nicht un- gern ein. Beide Fürsten kamen daher, wenigstens zum Theile aus diesem Grunde, in Trier zusammen (I. 1473). Die Un- terhandlung zerschlug sich und der Kaiser fühlte sich so beleidigt, daß er ohne ein Wort zu sagen abreisete. Aber dennoch ver- lobte sich Maria im Stillen mit dem Sohne Friedrichs. Karl strebte unterdeß auf andern Wegen seine Macht zu mehren. Gelegenheit dazu schien ihm eine Streitigkeit zu Köln. Das Domkapitel war im offnen Widerstande gegen den Erzbischof und hatte sich nach Neuß begeben. Karl zog dem Erzbischöfe gegen diese Stadt zu Hülfe, verlor aber in der Belagerung viele Menschen und mußte dennoch am Ende nur mit Ehren aus dem Handel zu kommen suchen, da ein teutsches Heer zum -Entsätze herannahete (I. 1474). Nun überfiel er Lothringen und wendete sich sodann zur Eroberung der Schweiz. Die Eidgenoffen aber stellten sich ihm muthig entgegen, erfochten bei Granson (I. 1476) einen rühmlichen Sieg, dann einen zweiten bei Murten, und endlich wurde Karl bei Nancy zum dritten Male entschieden geschlagen. Er selbst fand dort seinen Tod (I. 1477). Die Lothringer und andere Verbündete hatten den Schweizern treffliche Dienste geleistet. Nun setzte sich aber Kö- nig Ludwig Ii. in den Besitz von Burgund und warb für sei-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer