Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichte des teutschen Volkes - S. 389

1837 - Oldenburg : Schulze
Dreißigjähriger Krieg. Ferdinand 3. Des Kaisers Noth. Ztzj) die Demüthigung des Hauses Oestreich zu vollenden. Da übereilte diesen verhängnißvollen Mann der Tod in der Blüthe seiner Jahre (I. 1639 Juli). Sodann verloren die Schwe- den auch ihren trefflichen Banner (I. 1641), und mit ihrer Sache ging es wieder auf die Neige, bis Torstenfohn den Ober- befehl übernahm und die Kaiserlichen unter dem Fürsten Pikkolomini bei Leipzig auf dem breiten Felde abermals aufs Haupt schlug (I. 1642 Nov.). So ging der Krieg noch einige Jahre unter abwechselndem Glücke fort; doch waren die Kaiserlichen endlich durchaus im Nachtheile. Daß Dänemark für Ferdinand die Waffen ergriff, war ohne glückliche Folgen, da Torstensohn sich rasch nach die- ser Seite hinwendete, die Danen zurücktrieb, Holstein, Schles- wig und Jütland besetzte und darauf Oestreichs Scharen bei Jütcrbock und Magdeburg aus dem Felde schlug (I. 1614 Nov. u. Dec.). Dänemark suchte den Frieden, Sachsen erkaufte eineu Waffenstillstand, der, mehrmals erneuert, bis zum Friedens- schlüsse fortdauerte. Al^ermals siegten die Schweden bei Jan- kowitz (I. 1645). Böhmen, Schlesien und Oestreich waren jetzt der Schauplatz des Krieges, bis Wien war kaum eine vermög- liche Gegenwehr. Schweden und Franzosen, bei jenen Wrän- get — Torstensohns Nachfolger — und Königsmark, bei diesen Turcnne und Conde, häuften das Unglück der Zeiten mit ihren Siegen. Doch endeten die Feindseligkeiten mit der Eroberung eines Theiles von Prag durch Königsmark (I. 1648). Hatte die langjährige Anstrengung am Ende nicht jede Parthei ermat- tet, und wäre die frühere Thatkraft und Erbitterung nicht ge- wichen, auch nicht um viel unwürdigerer Zwecke willen noch gekämpft worden, so möchte des Jammers und des Blutver- gießens in dieser Zeit noch weit mehr gewesen seyn. Zugleich hielt man den Blick auf Münster und Osnabrück gerichtet, wo schon länger die Friedeiisuntcrhandlungen begonnen und nun- mehr ihrem Ende nahe gekommen waren. Im Jahre 1648 wurde die sehnlichste Erwartung der Völker erfüllet. Schön lange hatte man von beiden Seiten das Bedürfniß eines allgemeinen Friedens gefühlt; mancherlei Versuche waren inzwischen gemacht, und zu wiederholten Malen wäre es leicht gewesen, ihn dem jammernden Volke zu gewähren; allein ge- rade, wenn der Feind danieder lag, kannten die Sieger weder Billigkeit noch Schonung; sah jener dann neue Hoffnung schim- mern, so erhob sich mit dieser der alte trotzige Haß und ließ sich nur in Strömen von Blut wieder beschwichtigen. So war ks abwechselnd bei den Kaiserlichen und bei den Feinden des Reiches. Wer im Ganzen die größere Schuld trug, mag so bald nicht erschaut werden; denn Tausenderlei kreuzet durch einander, und nichts ist schwieriger, als den Interessen seines
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer