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1. Geschichte des teutschen Volkes - S. 424

1837 - Oldenburg : Schulze
424 Achter Zeitraum. Salankemen, wo die Türken geschlagen wurden und der Groß: vesir Kiuprili Muftapha das Leben verlor (I. 1691); allein am Rheine konnte dieser Feldherr wohl einiges Glück, aber nicht gleichen Erfolg zu Wege bringen. Der Krieg zog sich unter abwechselnden Vortheilen in die Lange; denn etwas Entschei- dendes erfolgte hier nicht, und in den Niederlanden'erfocht Kö- nig Ludwig außer anderen Bortheilen bei Fleurus (I. 1690 Juli) über die Teutschen, dann bei Steenkerken (Aug.) und Neerwinden (I. 169-1) über König Wilhelm von England glan- zende Siege. Seitdem begann aber Frankreichs Uebergewicht wieder zu sinken, wahrend der Kaiser noch immer, all' der sieg- reichen Schlage ungeachtet, durch den türkischen Krieg abgchal- ten war, seine ganze Streitmacht an den Rhein zu bringen. Es war ihm schon Leid genug, daß er den Markgrafen Ludwig dort noch einmal wieder entbehren mußte, um den Franzosen Einhalt zu thun. Dieser fand aber die erwartete Mannschaft nicht vor, und daß er mit eiligst zusammengcrafften Haufen von seinem festen Lager zu Heilbronn atis eine lange Verthei- digungslinie bildete, war Alles, was er thun konnte. Jndeß wurden die Franzosen, weil nunmehr sich selbst zur Last, da- durch gezwungen, über den Rhein zurückzugehen. Dies war im nämlichen Sommer, als für Wilhelm von England die Schlacht bei Neerwinden verloren ging. So war abwechselnd bald hier bald dort Glück oder Un- glück, Hoffnung oder Kleinmuth, und doch dauerte es noch un- gefähr drei Jahre, ehe die Partheien, allgesammt ermattet oder des fruchtlosen Ringens müde, den Frieden zuryswik schlos- sen (I. 1697). Im I. 1695 war die große Allianz erneuert und auch Kurhessen, Münster, Brandenburg, Baiern, Braun- fchweig, Hannover und der Herzog von Lothringen derselben nach einander beigetreten; darauf hatten die sechs westlichen Kreise eine besondere Verbindung mit einander geschloffen, wo- nach 60,000 Mann zur Abwehr feindlicher Eingriffe, und 6000 Mann in Friedcnszeiten aufgestellt werden sollten. An diese Schwierigkeiten mochte Ludwig 14. nunmehr nicht ohne größere Befürchtung denken; übrigens bewogen ihn jetzt noch andere mit den bisherigen nichts gemeinhabende Plane, für welche neue Kräfte gesammelt und vielleicht schon in Kurzem gebraucht wer- den mußten, sich eben so sehr, als die anderen Machte, zum Frieden hinzuneigen. Die desfallsigen Unterhandlungen waren bereis zu Ryswik, einem holländischen Dorfe eröffnet. Ludwig 14. aber wußte auch diesmal seine gewöhnlichen Künste in Anwendung zu brin- gen. Er kam den auswärtigen Mächten mit vieler Willfährig- keit entgegen, gab, Unbedeutenderes abgerechnet, alle Eroberun- gen zurück und schloß auf diese Weise mit denselben in beson-
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