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1. Geschichte des teutschen Volkes - S. 433

1837 - Oldenburg : Schulze
Joseph I. Fortsetzung des Krieges. 433 tend, dessen Länder an, um wieder zu gewinnen, was sie im Verlaufe der Zeit vor und nach an die Krone Schweden ver- loren hatten (I. 1700). Karl ließ sich nicht schrecken, sondern fuhr rasch zu und zwang Dänemark, welches Holstein ange- griffen hatte, zu dem Altonaer Vergleiche, der unter Anderem 260,000 Thaler Schadenersatz an den Herzog von Holstein brachte (Aug.). Darauf schlug er bei Narva 40,000 Rüsten mit 9000 Schweden und befreite sodann auch Liefland von den Völkern, welche August, der König von Polen, dahingeführt hatte (I. 1701). Nach Polen selbst ging nun die Fahrt. In kurzer Zeit brachte cs Karl fast ganz in seine Gewalt und blieb dort mit abentheuerlichen Unternehmungen vier Jahre lang be- schäftigt. König August 2. konnte sich gegen ihn nicht halten, und an dessen Stelle wurde Stanislaus Lesczinsky auf den Thron gesetzt. Das geschah wenige Tage vor der Höchstädter Schlacht. Für Stanislaus durchzog Karl nun das Land von dem einen Ende bis zum andern, auf daß ihm kein Feind mehr bliebe. Augusts Mannschaft wurde wiederholt geschlagen; auch nach Sachsen ging endlich Karls unwiderstehliche Schar, und August sah sich zu gänzlicher Verzichtleistung auf^die polnische Krone genöthigt (I. 1706).^ Von Altranstädt forderte nun Karl 12. die europäischen Mächte zuranerkennung seiner Ver- fügungen mit Polen auf, gleich als ob er nur zu befehlen hätte (I. 1707). Ein Heer von 44,000 Mann schien dem Zu- muthen hinlängliches Gewicht geben zu können, um so mehr unter den Verhältnissen, welche der spanische Erbfolgckrieg her- beigeführt hatte. Wirklich wetteiferten die Fürsten um Karls Gunst; denn in seiner Hand lag ein schweres Gewicht. Na- mentlich wurde Marlborough an ihn geschickt, auf daß er nicht Frankreichs Parthei ergriffe und Teutschland noch schwerere Geschicke fühlen ließe. Karl wurde in der That gewonnen, daß er sich mit Unwillen über Frankreichs Beginnen aussprach. Bald nachher wendete er sich gegen Rußland (Sept.) und kehrte nach Polen nicht zurück, weshalb denn August später auch wie- der vollkommen zu seinem Rechte gelangte. Ludwig 14. hatte sich unterdeß nicht wenig bemüht, Teutsch- land durch Karl 12. in neue Verlegenheit zu setzen. Kein Mittel war unversucht geblieben, dem Könige von Schweden jede Willfährigkeit geboten, List und schmeichelhaftes Zureden nicht gespart, glücklicher Weise alles Dieses jedoch vereitelt. Uebrigens hatten solche Verhandlungen das Ihrige dazu beige- tragen, den Kriegsschauplatz am Rheine so ziemlich ohne erheb- liche Vorfälle zu lassen. Auch hatte im Anfänge des Jahres der Markgraf Ludwig von Baden seine heldenmüthige und ver- dienstliche, wenn gleichwohl nicht ganz unbefleckte Laufbahn ge- endet (Jan.). Als nach ihm der Markgraf von Baireuth den 28
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