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1. Geschichte des teutschen Volkes - S. 444

1837 - Oldenburg : Schulze
444 Achter Zeitraum. (I. 1741 Mai), zogen dann Spanien und Neapel, wie auch Köln, Pfalz und endlich Preußen nebst Sachsen in dieselbe. Sachsen namentlich glaubte auch Recht an der Erbschaft zu haben. Dann gesellte sich auch Sardinien in Betreff Mailands zu den Bewerbern. Um nicht bei allen diesen Berechnrungen von Anfänge her schon mit sich selbst im Widerspruche zu seyn, vermittelte Frankreich vorläufig zu Nymphenburg einen Thei- lungsplan, wobei es sich selbst die Niederlande vorbehielt. Nun wurde mit der That begonnen. Baiern und Franzosen sielen in Lberöstreich ein und eroberten Linz; Preußen' setzte sich in Schlesien fest und drohete von dieser Seite; Holland und Han- nover wurden durch französische Heere zur Neutralität gezwun- gen. Rußland war durch einheimische Unruhen nicht weniger als durch den Ausbruch eines Krieges mit Schweden von jeder diesseitigen Unternehmung abgehalten. So stand Maria Theresia hülflos gegen den Andrang weit überlegener Streitkräfte. Bis Wien konnten die Feinde jeden Augenblick Vordringen. In dieser Angst und Noth wendete sie sich an die ungarische Nation und erschien zu Preßburg, ihren Erstgeborenen, den unmündigen Joseph auf ihrem Arme, in der Versammlung der Stände, die. selben um Hülfe anflehend. Da wurden die Männer von ed- len Gefühlen bewegt, zogen voll Begeisterung ihre Schwerter und riefen: »Blut und Leben für unsere Königin Maria The- resia!« Sofort wurden bedeutende Streitkräfte aufgerichtet und der Königin zur Verfügung gestellt. Unterdeß hatte sich der Kurfürst seitwärts nach Böhmen gewendet und in Prag die Krone dieses Königreichs auf sein Haupt setzen lassen, ohne daß es Theresens Gemahl an der Spitze eines Heeres hatte verhindern können. Jndeß änderte sich damit das Glück der Waffen. Karl Albrecht hatte den günstigen Augenblick vernachlaßigt, als ganz Destreick vor ihm offen lag; und jetzt trieb das ungarische Heer die Feinde aus den oberen Landen zurück, drang sodann unaufhaltsam vorwärts und zog bald triumphirend in Baierns Hauptstadt ein. Sol- ches geschah, während Karl Albrecht hauptsächlich auf Frank- reichs Betrieb in Frankfurt auch zum Kaiser gekrönt war (I. 1742 Jan.). Aber ihn ereilte der Nothruf aus seinem Erb- lande bei der Freude über den eitlen Flitter der teutschen Krone; denn schrecklicher, als Theresia wußte, hauseten dort die wilden Krieger. Ein französisches Heer befreiete Baiern jedoch für den Augenblick noch wieder von diesem Drangsale, so daß Karl 7. nach München kommen und- sich dort mit dem neuen Schmucke seinem Volke zeigen konnte (I. 1743 Apr.). ^ There- siens Heer war aber nicht geschlagen, sondern nur zurückgewi- chen, sich zu kräftigeren Schlägen bereitend. Schlimmer standen die Sachen unterdeß in Schlesien.
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