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1. Geschichte des teutschen Volkes - S. 488

1837 - Oldenburg : Schulze
488 Neunter Zeitraum. Das teutsche Reich hatte sich unterdeß theils mit Friedens- entwürfen, theils auf des Kaisers Betrieb mit der Aufbringung des beschlossenen fünffachen Rcichsheeres beschäftigt, letzteres aber wiederum nur mangelhaft erwirkt. Doch beliefen sich die Streitkräfte im Ganzen auf 200,000 Mann, wahrend dagegen in diesen Tagen Kursachsen, der preußischen Politik folgend, sein Kontingent wieder zurückzog. Aber nichts desto weniger ging den Streitern fürs Vaterland das Glück zur Seite. Zwar drangen die französischen Heere stürmisch vor, da Jourdan die Oestreicher bis über die Lahn und den Main zurückwarf und dann Mainz einschloß, Pichegru Mannheim gewann (22. Scpt.) und sich zu weiterem Vordringen bereitete. Aber mit dem Siege des östreichischen Generals Quosdanowich bei Hand- schuchsheim (24. Sept.) änderte sich die Kriegsscene. Die Teut- schen ermannten sich zu glücklicheren Thaten, einerseits unter Wurmser, der mit dem Heere des Oberrheins Pichegrus Lager vor Mannheim erstürmte, andererseits unter Clerfait, der Jour- dan bei Höchst überwand (11. Octbr.) und vollends über den Rhein zurückdrängte, sodann in dem französischen Lager vor Mainz ein fürchterliches Blutbad anrichtete (29. Octbr.). Von da zog er das linke Rheinufer hinauf; Pichegru wich hinter die Queich zurück, und dessen Besatzung in Mannheim — 10,000 Mann — mußte sich ergeben (21. Nov.). Damit war Teutsch- lands Boden von Feinden befreit, wenn diese gleichwohl auch im Fliehen noch jämmerlich gehauset hatten. Die vom Kaiser niemals anerkannte Demarkationslinie wurde aufgehoben, blieb aber der That nach nichts desto weniger bestehen. Das Reich bewilligte nach diesem glücklichen Erfolge mit vieler Dankbarkeit eine neue Aushebung fürs nächste Jahr. In Wien wurde eine neue Kriegskommission unter Thugut niedergesetzt und, nachdem Elerfait seine Entlassung genommen, dem Erzherzoge Karl der Oberbefehl übergeben. Aber Frank- reich stärkte sich nicht minder während des Stillstandes unter Earnots, eines Mitgliedes im Vollziehung-Direktorium, meister- hafter Leitung zu einem riesenartigen Kriegsplane und zu er- staunlichen Kräften. Die italische Armee sollte über die Alpen, die Rheinarmee über Schwaben und Baiern, die Sambre- und Maasarmee über den Niederrhein in Teutschland vorrücken, an den östreichischen Grenzen zusammenstoßen und dann in Wien das Gesetz des Friedens vorschreiben. In Italien brach der Krieg zuerst los. Dort war Napoleon Buonaparte, damals erst 26 Jahre alt, an die Spitze des Hee- res gestellt (I. 1796. März), ein Mann, gegen dessen Genie und Glück auf die Dauer kein anderes Talent sich zu behaup- ten vermochte.' Ihm gegenüber stand der kriegscrfahrne Beau- lieu mit dem östrcichisch-sardinischen Heere. Kurz vor Buona-
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