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1. Geschichte des teutschen Volkes - S. 492

1837 - Oldenburg : Schulze
492 Neunter Zeitraum. naparte fühlte von seiner Seite eben so sehr, daß er auf einmal zu viel gewagt, daß er, vor sich, zur Seite und im Rücken von Feinden umgeben, in großer Gefahr schwebe, falls diesen zur rechten Zeit Muth und einiges Glück wiederkehrte. Deshalb gewährte er nicht ungern den Waffenstillstand und ließ sich dann auch auf förmliche Fricdensunterhandlungen ein. Die vorläu- figen Bedingungen wurden auch zu Leoben unterzeichnet (18. Apr.), als eben Hoche und Moreau auch den Rhein wieder überschritten hatten und nach wenigen Tagen jener vor den Thoren Frankfurts, dieser bei Ettenheim und auf dem Kniebis standen. Sechs Monate später (17. Octobr.) kam es zu Campo Formio zum wirklichen Friedensschlüsse. Deftreich trat in dem- selben die Reste der spanischen Erbschaft, Belgien und die Lom- bardei mit Mailand, jenes unmittelbar an Frankreich, dieses an die neugebildete cisalpinische Republik, dann den Breisgau zur Entschädigung des Herzogs von Modena ab, gab auch seine vorläufige Beistimmung zur Abtretung des ganzen linken Rhein- ufers bis Andernach; dagegen erhielt es Venedig, einige Stücke zwischen den Erbstaaten, ferner die zwischen Tyrol, dem Gar- dasee, der Etsch, dem Po und dem Meere gelegene Länderstrccke, Istrien, Dalmatien und noch einige ficiirere Theile. Diesem Frieden mußte noch das Reich beistimmen, weil dem Kaiser für dasselbe mit zu handeln nicht zustand. Daher wurde schon in Leoben ein Kongreß als das geeignetste Mittel auser- sehen und die Stadt Rastadt zum Versammlungsorte bestimmt. Franz unterließ nicht, die Stände wiederholt zu ermahnen, daß sie dabei ihre besonderen Interessen möglichst auf die Seite le- gen, um so mehr das gemeinsame Vaterland im Reiche und dessen Gesammtverbande unter kaiserlicher Hoheit berücksichtigen möchten. Nach einem Reichsgutachten vom 1.1795 waren 10 Stände: Kurmainz, Kursachsen, Oestreich, Baiern, Würzburg, Bremen, Hessen-Darmstadt und Baden zur Bildung einer Frie- dens-Deputation ernannt. Diese begaben sich jetzt nach Rastadt; außerdem Gesandtschaften der meisten andern Höfe, ohne eigent- lich unmittelbar zum Kongresse zu gehören. 8. 95. Der Kongreß zu Rastadt. Zweite Koalition. Neuer Krieg in Italien und Teutschland. Schlacht bei Marengo und Hohenlinden. Lüneviller Friede. Der Kongreß zu Rastadt — am 9. Dec. eröffnet — ist ein ewiger Schandfleck in den Jahrbüchern der teutschen Ge- schichte geworden. Er sollte die Gesammtheit des Reiches dar-
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