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1. Geschichte des teutschen Volkes - S. 504

1837 - Oldenburg : Schulze
501 Neunter Zeitraum. über den Rhein, um die Oestreicber noch vor ihrer Vereinigung mit den Russen zu erreichen. Der General Mack stand' mit dem Hauptheere zwischen Ulm und Memmingen und wollte dort in guter Stellung den Angriff erwarten, wenn Die Russen nicht früher zu ihm stoßen könnten. Die Franzosen aber zogen von mehren Seiten heran, die Hauptarmee, theils durch den Schwarzwald, theils über Heidelberg, Hcilbronn und Stuttgart, Bernadotte mit 50,000 Mann von Hannover durch das preußische Gebiet, der General Marmont über Frankfurt. Letzterer, mit 26,000 Baiern vereint, stieß zunächst auf ekne östreichische Ab- theilung unter Kienmayer und warf sie zurück. Dann zog Na- poleon wie im Kreise die einzelnen Hcerhaufen um Mack zu- sammen, siegte in mehren kleinen Gefechten und hatte ihn end- lich bei Ulm ganz cingcschlossen. Der Erzherzog Ferdinand faßte den Muth, sich nach Böhmen durchzuschlagen; Mack aber ergab sich mit dem ganzen Reste des Heeres an die Franzosen (I. 1805 17. Octoln-.). Preußens König, nunmehr nach dem die Neutralität ver- letzenden Durchzuge durch sein Gebiet zur Genüge belehrt, daß Napoleon auch ihn nicht schone, sobald dem seine Rechnung vortheilhafter zu machen beliebte, ließ jetzt die Russen durch und schloß mit Alexander einen geheimen Vertrag, den franzö- sischen Kaiser um Gcnugthuung für die geschehenen Eingriffe anzugehen, sonst mit den Russen vereint ins Feld zu ziehen. Aber ehe Preußen zur That kam, hatte Napoleon bereits einen andern entscheidenden Schlag geführt. Nach der Kapitulation von Ulm konnte sich auch der Erz- herzog Karl in Italien gegen Massena, dem er an der Etsch schon einen rühmlichen Sieg abgewonnen hatte, nicht mehr hal- ten, sondern zog sich bis nach Ungarn zurück. Dasselbe war sein Bruder Johann, der in Tyrol stand, zu tbun gezwungen. Napoleon aber drang ohne bedeutenden Widerstand in Oestreich und zog am 12. und 13. Nov. in Wien ein. Weder die Russen, welche nunmehr angekommen waren, noch die Destreicher hatten Solches verhindern können. Erst in Mahren versammelten sich die einzelnen Heerhaufen allzumal zum großen Kampfe. Na- poleon zog unverweilt dahin. Bei Austerlitz standen die beider- seitigen Heere zur Schlacht bereit. Napoleon gewann sie, größ- tenteils durch die Fehler der verbündeten Führer (2. Dec.). Gegen 30,000 Mann von beiden Seiten lagen auf der Wahl- stätte; 15,000 Gefangene und 100 Kanonen fielen dem Sieger in die Hände. Noch wäre nicht Alles verloren gewesen. Der Erzherzog Karl mit seines Bruders Scharen vereint, war im Begriffe, Wien zu befreien und die Franzosen im Rücken zu drangen; Ungarn und Böhmen bewaffnete sich in Masse; neue russische
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