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1. Geschichte des teutschen Volkes - S. 513

1837 - Oldenburg : Schulze
Napoleons Uebermacht. Oestreichs Erhebung und Unglück. 5j3 diesem der geeignetste Zeitpunkt erscheinen. Demnach fing er an zu rüsten. Biele unverzehrte Kräfte lebten noch in den östreichischen Staaten, und durch treffliche Borkehrungcn in den verflossenen Jahren waren sie vielfach gehoben worden. Franz glaubte, weil es seyn müßte, durch sich allein einen glücklichen Schlag wagen zu dürfen; 400,000 Streiter wurden bewaffnet, dane- den 60,000 Mann Landwehr aufgebracht und für den äußersten Nothfall ein Aufgebot in Masse erlassen. Im April des I. 1809 erfolgte die Kriegserklärung an Frankreich und die Heer- massen setzten sich in Bewegung. Der Erzherzog Karl zog mit 200,000 Mann gen Baiern, Erzherzog Johann mit 80,000 nach Tyrol und Italien, Erzherzog Ferdinand mit 36,000 gen Warschau. In Tyrol zeigten sich die ersten Blutspuren dieses Krieges. Hier hatten die Bauern in Folge einer Verschwörung beim Herannahen der Oestreicher unter Anführung Andreas Hofers, des Sandwirths zu Passeyer, nebst Strands und Speckbachers sich gegen die Zwinger erhoben. Ihr Muth führte sie zum Ziele. Hofer nahm den General Kinkel mit 4,000 Baiern ge- fangen, auch die Besatzung von Jnspruck, und noch ein anderer Haufe baierischer Reiter mußte sich ergeben. Tyrol wurde be- freit (April). Unterdeß hatte Napoleon ebenfalls nicht gesäumt, seine Kräfte in Bewegung zu setzen. Für ihn standen Italien, Hol- land, die Fürsten des Rheinbundes, selbst Dänemark und Ruß- land. Am schmerzlichsten war es, daß teutsche Männer zu Hunderttausenden sich gegen teutsche Mitbrüder in den Kampf treiben ließen. Und dieser Kampf war so schwer wie unglück- lich. Stürmisch drang Napoleon auf die Oestreicher ein und entwickelte eine Kampfweise voll Kunst und kräftiger Haltung, daß ihr gar nichts abging, als der Ruhm der guten Sache. In einer fünftägigen Reihe von Schlachten, bei Pfaffenhofen, Tann, Rohr, Abensbcrg, Landshut, Eckmühl und Regensburg (19.— 23. Apr.), zerschlug er die auch tapfer kämpfenden Scha- ren von Oestreich. Der Erzherzog Karl selbst zog mit dem Ucberreste gen Böhmen, um auf diesem Wege zum Schutze nach Wien zu gelangen. Napoleon aber nahm den geraden Weg zur Kaiserstadt, nur ein unbedeutendes Korps unter dem General Hiller vor sich hertreibend, und hielt nach geringem Widerstande durch Erzherzog Maximilian am 13. Mai seinen Einzug in dieselbe. Durch des Erzherzogs Karl unerwartetes Schicksal wurde auch der bereits mehrfach siegreiche Johann zum Rückzüge aus Italien bis Körmend an der Raab in Ungarn genöthigt, stets von dem französisch-italienischen Heere verfolgt. Von der an- dern Seite hatte der Erzherzog Ferdinand bereits Warschau er- 33
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