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1. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 153

1840 - Münster : Theissing
Römer. 153 schanzt, vermied lange eine allgemeine Schlacht. Endlich wurden die vornehmen Herren ungehalten, daß er den Krieg in die Länge ziehe, weil es ihn kitzele, so lange der Anführer eines Heeres von Patriziern zu seyn. Das verleitete Pompejus endlich zu einer Schlacht. Cäsar ließ vor derselben sein Lager vernichten, um seiner^Kriegern den Muth der Verzweiflung einzuflößen, und gebot ihnen, während der Schlacht nur in die Gesichter der Feinde zu stechen, jedem aber Pardon zuzu- rufen. Das geschah: die Schlacht bei Pharsalus machte Cäsarn zum Alleinherrscher im römischen Staate, verwandelte die Republik in eine Monarchie. Pompejus ganzes Heer wurde theils niedergehauen, theils zerstreuet, die meisten Pompejaner aber nahmen den Pardon an, und gingen zu Casar über. Pompejus kämpfte nicht einmal bis zkkm Ende der Schlacht, floh nach Kleinasien, sammelte sich wieder eine kleine Flotte, und^ steuerte nach Aegypten, von dessen jungem König er sich sichere Hülfe ver- sprach, denn er hatte dessen Vater ehemals auf den Thron gesetzt. Der jungekönig hieß Ptolomäus Xi!., seine Schwester Kleopa- tra machte ihm aber den Thron streitig und führte einen offenen Krieg gegen ihn. Die Minister des Königs beschlossen, des Pompejus Ge- such ganz zu verschweigen, und der Grieche Theodotus, der den jungen König in der Beredsamkeit unterrichtete, gab sogar den Rath, den Pompejus zu ermorden, damit sie Cäsar zum Danke verpflichten, und durch den großen Pompejus ihr Ansehen beim Könige nicht ver- lören, denn — sagte er — die Todten können nicht beißen. Sein Rath ging durch: der Feldherr Achillas und ein ehemaliger römischer Hauptmann Septimius holten den Pompejus von seinem Schiffe in einem Kahne an's Land, und als dieser die Hand seines Freigelas- senen Philippus faßte, den Fuß ans Ufer zu setzen, erstach ihn Sep- timius, und auch vom Ufer her drangen hundert blanke Degen auf ihn ein. Ohne einen unwürdigen Laut sank er in die Arme seines Frei- gelassenen, der seine Leiche nach Römerst'tte verbrannte, und die Asche seiner trauernden Wittwe zustellte. Bald darauf kam Cäsar mit Flotte und Heer nach Aegypten, und die Minister übergaben ihm Pompejus Kopf und Siegelring. Cä- sar vergoß Thränen,^ und ließ dem Pompejus in Aegypten einen Tem- pel und eine Ehrensäule errichten. Er erklärte sich für'kleopatra ge- gen ihren Bruder, und half ihr denselben bekriegen, nicht ohne viele Gefahren.^ Einmal ließ er seine eigene Flotte verbrennen, um sie nicht in die Hände der Feinde kommen zu lassen. Einmal ruderte er nach dem Pharus, von feindlichen Schiffen umringt, als er eben wichtige Papiere bei sich hatte; er sprang ins Meer, ruderte mit den Füßen und einer Hand, mit der andern Hand hielt er die Schriften hoch über dem Wasser empor. Der junge Ptolemäus ertrank im Nil, und nun war Kleopatra die unstreitige Königinn. Cäsar verweilte bei ihr ein ganzes Jahr, schien sogar Rom zu vergessen. Als aber das Gerücht erscholl, Pharnaces, des Mithridates Sohn, habe mehrere römische Provinzen angegriffen, da raffte er sich auf, führte drei Legionen nach Asien, vernichtete schnell des Pharnaces Heer, und schrieb nach Rom: Veni, vidi, vici. (Ich kam, sah, siegte).
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